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Montag, 04. Dezember
Steuerradübergabe im Ratsvorsitz: Landrat Johann Kalb (Mitte rechts) übergibt das Amt an den Schwabacher Oberbürgermeister Peter Reiß (Mitte links)

Innovation, Transformation, Nachhaltigkeit und ein neuer Ratsvorsitzender – in der 43. Ratssitzung arbeiteten die Akteurinnen und Akteure der Metropolregion Nürnberg weiter an der Zukunft. Oberbürgermeisterinnen und -bürgermeister,  Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Landrätinnen und Landräte wurden beim Gastgeber, der Firmengruppe Max Bögl, im oberpfälzischen Sengenthal am Freitag, 1. Dezember zudem Zeuge von weltweit bedeutsamer Innovation aus der Metropolregion Nürnberg.

Einstimmig haben die Ratsmitglieder Peter Reiß zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Der Schwabacher Oberbürgermeister folgt turnusgemäß auf Johann Kalb, Landrat des Landkreises Bamberg, der seit 2020 das Amt des Ratsvorsitzenden innehatte. Als Ratsvorsitzender verantwortet er die politische Steuerung der Metropolregion und vertritt die Region in seiner dreijährigen Amtszeit nach außen. In der Ratssitzung standen zudem Projekte zu Transformation und Innovation in der Region auf der Agenda. Innovation hautnah erlebten die Teilnehmenden bei der Probefahrt mit der Magnetschwebebahn TSB der Firmengruppe Max Bögl, an der zuletzt Berlin Interesse hezeigt hat. In China wird die Bahn übrigens schon im chinesischen Chengdu auf einer 3,5 Kilometer langen Strecke getestet. Mit den weltweit höchsten und leistungsfähigsten Windkraftanlagen, schwimmenden Photovoltaik-Anlagen am Firmenhauptsitz und seinem modularen Wohnungsbausystem (maxmodul) ist Max Bögl eine echte Innovationsschmiede.

Halbzeitbilanz im Projekt transform_EMN

Positive Zwischenbilanz zieht das Projekt transform_EMN, das rund 500 Automobilzulieferer in der Metropolregion bei den Herausforderungen der Transformation unterstützt. Zu den Projektmaßnahmen gehören gut 150 aktiv eingebundene Unternehmen und Studien, die Erkenntnisse über Bedürfnisse und Chancen für Unternehmen und Beschäftigte liefern. So hat die IHK Nürnberg für Mittelfranken den Transformationsreifegrad der Unternehmen vor Ort untersucht und das IMU Institut die Beschäftigtensituation in der regionalen Autozulieferbranche analysiert. Eine Informationskampagne für Fachkräfte wird den Transformationsprozess ab 2024 in der Region weiter vorantreiben. Am 10. April 2024 beleuchtet der zweite große Branchentreff „Zukunftswerkstatt Automotive“ im Amberger Congress Centrum die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungschancen der Branche.

Eine Wanderausstellung, die am 7. März 2024 im Zukunftsmuseum Nürnberg eröffnet wird, und anschließend durch die Metropolregion tourt, bringt Bürger:innen die Bedeutung der Transformation und des Mobilitätswandels näher.

Erstmals Nachhaltigkeitsberichterstattung vorgelegt

Metropolregionen sind Impulsgeber für gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel. Ein Kernthema ist dabei die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit. Darauf haben sich die Ratsmitglieder bereits im Juli 2021 mit der Nachhaltigkeitscharta verständigt und beschlossen, die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (engl. sustainable development goals, kurz SDGs) in ihrem Tun zu berücksichtigen. Wie genau die verschiedenen Aktivitäten der Metropolregion auf die Entwicklungsziele einwirken, zeigt die neue Publikation „Nachhaltigkeitscharta konkret. Agenda 2030 in der Metropolregion Nürnberg“, die in der Ratssitzung vorgestellt wurde: Die verschiedenen Fachforen und Projekte der Metropolregion Nürnberg tragen zu vielen der 17 SDGs bei. Besonders hervorzuheben ist dabei das SDG 17 – „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“, zu dem die Metropolregion mit ihren zahlreichen Netzwerken und Kooperationen sehr gut aufgestellt ist.

Auch ist die Metropolregion nachhaltig engagiert und beteiligt sich stark an den Themenfeldern der SDGs 11 – „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, 12 – „Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster“ sowie 13 – „Maßnahmen zum Klimaschutz“.

Neubesetzung des Ratsvorsitzes der Metropolregion Nürnberg

„Ich bedanke mich herzlich für das Vertrauen, aus Schwabach die Entwicklung der Metropolregion repräsentieren zu dürfen“, kommentiert der neu ernannte Ratsvorsitzende Peter Reiß seine Wahl. „Während meiner Amtszeit möchte ich die bislang hervorragende Arbeit zur Prägung der einmaligen Identität der Metropolregion fortführen – als Region der wirtschaftlichen Attraktivität, in einem lebenswerten Umfeld, in dem Nachhaltigkeit und Regionalität großgeschrieben werden. Ein konkreter Schwerpunkt wird dabei auch die Fortführung der Bundesförderung des Automobilzulieferer-Transformationsprojekts transform_EMN sein.“ Johann Kalb bedankte sich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, er bleibt weiterhin als Stellvertreter im Ratsvorsitz aktiv. Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen, und Thomas Thumann, Oberbürgermeister der Stadt Neumarkt in der Oberpfalz, scheiden aus dem Ratsvorsitz aus.

Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorst, Wirtschaftsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg, dankte Johann Kalb für sein Engagement als begeisterter Fürsprecher der Region. Während seiner Amtszeit setzte er sich
maßgeblich für den Klimafonds, für die Bewerbung der Region als Weltagrarkulturerbe und für den Metropolradweg ein, der 16 Gebietskörperschaften verbinden soll. Auch die Positionierung im Bereich Cleantech mit dem Cleantech Innovation Summit in Hallstadt ist ihm ein wichtiges Anliegen. Wesentlich beteiligt war er zudem am Aktionsplan Heimat für Regionalprodukte sowie im Projekt transform_EMN.

Auch im Steuerungskreis, also auf Arbeitsebene der Fachforen, wurden neue Leitungspositionen besetzt. Landrat Ben Schwarz (Landkreis Roth) wurde als Politischer Sprecher des Forums Heimat und Freizeit berufen. Dr. Andrea Heilmaier, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin der Stadt Nürnberg, wird Geschäftsführerin des Forums Wirtschaft und Infrastruktur und Jürgen Gietl, Managing Partner bei Brand Trust, neuer Fachlicher Sprecher des Forums Marketing. Verabschiedet wurde Landrat Matthias Dießl vom Landkreis Fürth, der seit 2012 als Politischer Sprecher des Forums Heimat und Freizeit sehr aktiv war. Er war maßgeblicher Unterstützer der Projekte Entdeckerpass und Heimatlotse, die den Tourismus in der Region sowie die regionale Identität stärken.

Auch Thomas Thumann wurde als Politischer Sprecher des Forums Klimaschutz und Nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Bereits seit 2010, noch vor Bestehen des Forums, waren ihm Klimaschutz und Nachhaltige Entwicklung wichtige Anliegen. Maßgeblich hat er auch das Fairtrade Engagement der Region vorangetrieben und die Arbeit der Entwicklungsagentur Faire Metropolregion ermöglicht.