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Mittwoch, 07. Dezember

Auch in Schwabach sind die Klimaveränderungen bereits heute spürbar. Für die Zukunft wird eine weitere Zunahme der Klimawandelfolgen wie Starkregen-, Dürre- oder Hitzeereignisse erwartet. Daher hat die Stadtverwaltung eine Studie zum klimagerechten Städtebau beauftragt, die als Werkzeug für die Stadtplanung dienen soll. Deren Ergebnisse wurden in der jüngsten Stadtratssitzung als Planungsgrundlage beschlossen und verabschiedet.

„Damit haben wir jetzt ein Stadtklimakonzept, dass wir nutzen werden, um Schwabach zukunftssicher zu machen“, so Oberbürgermeister Peter Reiß. „Die Lebensqualität, die Standortattraktivität, die Wettbewerbsfähigkeit und die guten Arbeitsbedingungen in der Stadt sollen langfristig gesichert und ausgebaut werden.“

Stadtklimaanalyse
Durch den Klimawandel ist in Schwabach mit weiter steigenden Jahresmitteltemperaturen zu rechnen. Dieser Anstieg tritt in allen Monaten des Jahres auf, wobei die Temperaturen in den Wintermonaten stärker zunehmen als in den Sommermonaten. Zusätzlich wird die Anzahl der heißen Sommertage deutlich ansteigen. Weiterhin gibt es Hinweise, dass die Länge von Hitze- und somit Dürreperioden zunimmt.

Starkregenanalyse
In Zukunft muss in Schwabach mit einer zunehmenden Niederschlagsintensität gerechnet werden. Auch für Starkniederschläge zeigen sich zunehmende Tendenzen, doch sind die Aussagen noch mit Unsicherheiten behaftet und ihre Intensitäten sind nicht vorhersehbar.
Daraus erarbeitete das Planungsbüro MUST fünf Handlungsfelder für die Bauleitplanung, um diesen Tendenzen entgegenzutreten.

Siedlungsplanung/Städtebau
Bei der Neuplanung von Baugebieten können die Folgen des Klimawandels frühzeitig mitgedacht und durch eine klimagerechte Planung berücksichtigt werden: angepasste Gruppierung von Gebäuden; Schaffung von Abfluss- und Retentionsflächen, die als Überflutungsflächen genutzt werden können; Schaffung, Optimierung und Vernetzung von Grünflächen; Kaltluftzufuhr sichern und verbessern; Begrenzung des Versiegelungsgrades.

Straßen-/Freiraumgestaltung
In den öffentlichen Straßen- und Freiräumen Schwabachs insbesondere bei neuen Verkehrsplanungen bieten sich viele Möglichkeiten, durch eine klimagerechte Umgestaltung die Belastungen durch klimatische Einflüsse zu mindern und die Aufenthaltsqualität zu verbessern: Entsiegelung von Flächen; Baumpflanzungen; Mobiles Grün; Pflanzbeete und Straßenbegleitgrün; Vorgarten und Gartenbegrünung; Konstruktive Verschattungselemente; Versickerungsmulden und -gräben; Entschärfung von Abflusshindernissen; Notabflusswege.

Planungsinstrumente und -verfahren
Durch organisatorische Maßnahmen sowie den Einsatz neuer bzw. die Anpassung bestehender Instrumente und Verfahren können die Ziele einer klimagerechten Stadtentwicklung verstärkt Eingang in die Planungs-, Abwägungs- und Entscheidungsprozesse in Schwabach finden.

Gebäudeplanung
Bei der Errichtung bzw. bei der Sanierung von öffentlichen und privaten Gebäuden bieten sich mehrere Potenziale, durch gezielte Maßnahmen den Schutz vor klimatischen Einflüssen bei Hitze oder Starkregen zu erhöhen: Fassadenbegrünung; Dachbegrünung; Farb- und Materialwahl (Reflexion und Absorption); Retentions(grün)dächer; Verschattungselemente; Gebäudekühlung; Objektschutz vor Überflutungen; Regenwassernutzung.

Information/Kommunkation
Die Ziele und Handlungserfordernisse der Klimaanpassung können zukünftig mittels unterschiedlicher Informations- und Beteiligungsformate stärker in das Bewusstsein der Schwabacher Öffentlichkeit gerückt werden.

Das Stadtklimakonzept wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr gefördert. Schwabach ist dabei eine von acht Pilotkommunen. Das Stadtklimakonzept und die zugrundeliegenden Analysen sind im Stadtratsinformationssystem zu finden.