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Donnerstag, 22. September
von links: Silvano Holler (Holler & Der Steinsetzer), Jörg Maier (Tiefbauamt), Ingo Allendorf (Hutzler Baumanagement), Bruno Fetzer (Quartiersmanagement), Jürgen Hutzler (Hutzler Baumanagement), Oberbürgermeister Peter Reiß, Herr Marquez (Holler & Der Steinsetzer), Stadtbaurat Ricus Kerckhoff, Kai Maier (Denkmalschutz), Christina Greiner (Tiefbauamt)

„Heute dürfen ausnahmsweise deutlich mehr Personen als nur der Oberbürgermeister das rote Band durchschneiden“, erklärt Oberbürgermeister Peter Reiß zum Fototermin schmunzelnd. „Denn die Verkehrsfreigabe des letzten Abschnitts im Straßenzug Neutor-, Friedrich- und Hördlertorstraße zeigt vor allem eines: Wenn alle Beteiligten zusammenhalten und ihren Beitrag ebenso zuverlässig wie seriös leisten, dann kann so ein Mammutprojekt wie die ‚NFH-Straße‘ weitestgehend reibungslos gestemmt werden. Darauf können wir alle gemeinsam stolz sein.“

Stadtbaurat Ricus Kerckhoff blickt zurück: „Vor vier Jahren wurden nach umfangreichen Vorarbeiten die Straßenbauarbeiten angefangen. Mit der Hördlertorstraße konnte der letzte Abschnitt im August 2021 begonnen werden und wurde jetzt sogar zehn Monate früher fertig als geplant. Daher bedanke ich mich sehr herzlich bei der Planungsgemeinschaft Architekturbüro Appeltauer + Brandl mit Landschaftsarchitekt Detlef Paul für die Entwurfsplanung und dem Ingenieur-Büro Hutzler Baumanagement für die Ausführungsplanung. Ebenfalls danke an die ausführende Firma ‚Holler & Der Steinsetzer‘, die nach den umfangreichen Arbeiten an den Ver- und Entsorgungsleitungen seit 2018 den Straßenbau stets zuverlässig und reibungslos durchgeführt hat. Danke an die Anwohner und anliegenden Gewerbebetriebe, die viel Geduld und Verständnis eingebracht haben und gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des Baureferats und des Quartiersmanagements stets nach Lösungen gesucht haben.“ So wurden die Straßensperrungen beispielsweise in der Vorweihnachtszeit jeweils aufgehoben, um das Weihnachtsgeschäft für die Läden nicht zusätzlich einzuschränken und während der Bauzeit ein symbolischer roter Teppich für Fußgängerinnen und Fußgänger ausgerollt.

In fünf Teilbauabschnitten wurden Neutor-, Friedrich- und Hördlertorstraße („NFH-Straße“) komplett fußgängerfreundlich und niveaugleich ausgebaut. Begonnen wurde am 9. April 2018 in der Friedrichstraße. Die gesamte Infrastruktur wurde im Vorfeld erneuert oder erweitert: Gas-, Wasser- und Kanalleitungen sowie Kabel wurden ausgewechselt, die Straßenbeleuchtung erneuert und Glasfaser-Leitungen mitverlegt. Insgesamt wurden auf 6300 Quadratmetern Fläche etwa 3000 Tonnen Granitpflaster verbaut. Die Gesamtkosten lagen bei rund fünf Millionen Euro und damit mit den Baukosten im Kostenrahmen. Die Straßenbaumaßnahme liegt im Sanierungsgebiet und wurde im Rahmen der Städtebauförderung bezuschusst. Das Ende der Bauarbeiten war für 2023 vorgesehen.

Christina Greiner, Bauleiterin im städtischen Tiefbauamt erläutert: „Für den letzten Bauabschnitt haben wir eine so genannte ‚Beschleunigungsvergütung‘ vereinbart, so dass die Verkehrsfreigabe bereits heute erfolgen konnte. Das freut uns sehr für die Anlieger und Gewerbetreibenden. Außerdem möchte ich hervorheben, dass im Rahmen der Ausschreibung auch der CO2-Ausstoß beim Transport des einzubauenden Natursteins gewertet wurde. Der Granit in der Hördlertorstraße kommt hier zum Beispiel aus dem Bayerischen Wald. Das ist zukunftsweisend, denn so wird die CO2-Bilanz solcher Groß-Baumaßnahmen zum Wohler aller deutlich verbessert.“

Jörg Maier, ebenfalls Bauleiter im städtischen Tiefbauamt, schwärmt vom neuen Straßenzug: „Ein optisches Highlight des Straßenzugs ist der Platz an der Stadelmannsmühle mit der Brunnenanlage. Dieser kommt noch mehr zur Geltung, da der gesamte Straßenzug begrünt wurde. Durch die Öffnung des Nadlersbachs wird das Gewässer wieder zugänglich gemacht und erhöht somit den Aufenthaltscharakter des Platzes. Außerdem wird der Verkehrsfluss durch die Änderung der Vorfahrt der Staatsstraße bei der Kreuzung alte Linde verbessert. An der Stadelmannsmühle haben wir archäologische Ausgrabungen gefunden, welche bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Auch einen Kreuzer aus Straßburg, datiert etwa auf das Jahr 1630, wurde ausgebuddelt.“