24 Buchtipps aus dem Team der Stadtbibliothek
1. Dezember - Ein Buchtipp von Annette Edler
Daniela Krien, Mein drittes Leben
Ein wunderbar erzähltes, Mut machendes Buch, das ganz unprätentiös vermittelt, dass es auch nach einem lebensverändernden Schicksalsschlag mit kleinen Schritten und viel Zeit wieder weitergehen kann.
Sie hat alles gehabt und alles verloren: Sekunden der Unachtsamkeit kosten ihre einzige Tochter das Leben. Tief sieht Linda in den Abgrund und wäre beinahe gefallen, doch da sind hauchfeine Fäden, die sie halten – die Hündin Kaja, die steten Handgriffe im Garten, das Mitgefühl für andere. Wie viel Kraft in ihr steckt, ahnt sie erst, als sie zurückfindet in einen Alltag und zu sich selbst.
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024!
2. Dezember - Ein Buchtipp von Monika Sedlmeier
Saša Stanišić, Wolf
Wie viel anders darf man sein, um trotzdem noch dazuzugehören? Der Kinderroman thematisiert realistisch, nachvollziehbar und trotz allem mit Humor das Thema Mobbing. Zu Recht hat dieses Buch zahlreiche Preise gewonnen.
Ein Ferienlager tief im Wald. Das ewige Wandern, das Braten von Folienkartoffeln, das Sirren von Mücken. Heranwachsende, ein paar Tage aufeinander und auf die Natur losgelassen, lose von einigen mehr oder weniger motivierten Betreuern begleitet.
Zwei Klassenkameraden, Außenseiter, versuchen die unliebsamen Aktivitäten und Gruppenzwänge auszuhalten. Einen der beiden, Jörg, trifft es hart - er wird unter Druck gesetzt, erniedrigt, wird andersiger gemacht. Der andere beobachtet die Übergriffe bloß, aus Angst, selbst Opfer zu werden. Als die Situation zu eskalieren droht, taucht auch noch der Wolf auf. Ein Alptraum bloß? Oder eine Aufforderung, sich dem Alptraum der Wirklichkeit zu stellen und mutig zu sein: für sich und andere?
3. Dezember - Ein Buchtipp von Lydia Pfahler
Jon Fosse, Morgen und Abend
Es hat etwas gedauert, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte. Doch genau dieser hat das Eintauchen in die „Parallelwelt“ erleichtert. Eine traurige und zugleich hoffnungsvolle Geschichte. Es bleibt das wärmende Gefühl von heißer Schokolade nach einem kalten Winter-Spaziergang.
Jon Fosse erzählt von einem großen Thema, dem Tod. Die Geschichte, in deren Mittelpunkt ein einfacher norwegischer Fischer steht, dessen Leben hart und erfüllt war, öffnet den Blick auf das, wovon heute kaum noch jemand spricht. Eine kunstvoll rhythmisierte, ganz schlichte Erzählung, die bezaubert und berührt.
4. Dezember - Ein Buchtipp von Kathrin Franke
Ursula Kopp, Saubere Luft mit Zimmerpflanzen
50 luftreinigende Zimmerpflanzen im Porträt. Auf jeder Seite befindet sich ein Pflanzensteckbrief sowie eine Reihe von Symbolen, anhand derer man erkennt, um was für eine Art von Pflanze es sich handelt, wie hoch die Entgiftungskapazität ist und welche Schadstoffe sie filtern kann.
5. Dezember - Ein Buchtipp von Michael Haardt
Michael Palin, Erebus
Über Forschungsreisen der Vergangenheit gibt es zahlreiche Bücher. Dies hier ist ein besonderes.
Michael Palin beschreibt die Geschichte des Schiffes „HMS Erebus“ ab Stapellauf bis zur britischen Polarexpedition Mitte des 19. Jahrhunderts in der kanadischen Arktis und derem tragischen Ende.
Hervorragend recherchiert und beschrieben vom ehemaligen Monty-Python-Mitglied.
6. Dezember - Ein Buchtipp von Marita Hiebinger-Frank
Kobi Jamada, warum nicht?
Ein wunderschön illustriertes Buch, das Mut und stark macht
Das Leben wird uns geschenkt, Moment für Moment. Jeder Tag birgt die Möglichkeit, etwas zu tun, das du liebst, an das du glaubst. Das Leben lädt dich ein, mutig zu sein und zu dem Menschen zu werden, der du sein möchtest. Jemand wird sich auf ein Abenteuer begeben. Jemand wird sich einer Herausforderung stellen. Jemand wird weiter gehen, höher steigen, tiefer graben, als es irgendjemand für möglich gehalten hätte. Jemand wird die Dinge zum Besseren verändern.
7. Dezember - Ein Buchtipp von Hilary Boggs
Elisabeth Lim, Die sechs Kraniche
Der Roman erzählt von einer mutigen Prinzessin, die den Fluch, der auf ihr und ihren Brüdern lastet, brechen will. So macht sich Shiori auf in ein fesselndes Abenteuer voller Spannung und Geheimnisse.
Die Szenen sind unglaublich schön und die Protagonistin sympathisch. Ein Fantasy-Buch, das sich stark wie ein chinesisches Drama für Teenager angefühlt.
8. Dezember - Ein Buchtipp von Renate Grabmeier
Manfred Theisen, Uncover - Die Trollfabrik
Ein hochspannender wie erschreckend aktueller All-Age-Thriller über Fake News, Trolls und russische Propaganda
Auf seinem YouTube-Kanal Uncover deckt der 17-jährige Phoenix Fake News auf. Dabei wird er in den Fall „Alexander“ verwickelt. Der 6-Jährige verschwindet nach einer Geburtstagsfeier spurlos. Kurz darauf geht ein Video viral, das einen syrischen Flüchtling beschuldigt. Phoenix entlarvt das Video als Fake und wird mit einem riesigen Shitstorm konfrontiert. Als er der Spur zu einer russischen Trollfabrik folgt, ist aber nicht nur sein Online-Ruf in Gefahr.
9. Dezember - Ein Buchtipp von Annette Edler
Monika Maron, Artur Lanz
Ein Roman, der gut in diese Zeiten der oft umstrittenen Meinungsfreiheit passt; wenn auch wahrscheinlich nicht einer der stärksten Maron-Romane: Der Protagonist rettet heldenhaft seinen Hund. Das motiviert den Mann zu mehr. Wie steht es aber in der Folge mit seinem Anspruch auf (heldenhafte) Ehrlichkeit? Wie alles von Monika Maron meisterhaft geschrieben, und warum sollte man sich nicht mal mit modernem Heldentum befassen …
10. Dezember - Ein Buchtipp von Michael Haardt
Bayer, Thommie, Einer fehlt
Von ehemals drei Freunden verschwindet einer, da dieser den Verlust seiner früheren großen Liebe nicht verkraftet. Die beiden anderen machen sich auf, ihn zu suchen.
Bayer behandelt in seinem Buch das Thema Freundschaft mit all seinen Höhen und Tiefen. Sehr berührend, jedoch völlig klischeefrei.
11. Dezember - Ein Buchtipp von Kathrin Franke
Raclette & Fondue... und ganz viel Leckeres dazu
Feiertags-Klassiker in vielen leckeren Variationen zum Ausprobieren, sowie Rezepte für Beilagen.
12. Dezember - Ein Buchtipp von Monika Sedlmeier
Maia Kobabe, Genderqueer. Eine nichtbinäre Autobiografie
Die liebevoll gestaltete Graphic Novel gibt Einblick in die Identitätsfindung einer nichtbinären, asexuellen Person: ein gelungener Leitfaden zur Suche nach dem eigenen Weg für alle Menschen.
In den 1990ern ist Maia Kobabe ein leicht verstockter Teenager, der an allen Ecken und Kanten auf Fragen und Widerstände stößt. Heimliche Schwärmereien für die Mitschüler:innen, Freundschaften, Familienkrisen, Schulstress – der ganz normale Pubertätswahnsinn. Aber Maia strauchelt weit mehr als die Altersgenossinnen und Altersgenossen. Als Mädchen fühlt sich Maia unwohl und oft fehl am Platz. Aber ein Junge will Maia auch nicht sein, zumindest nicht ganz. Kann man weder das eine noch das andere sein und trotzdem glücklich werden?
13. Dezember - Ein Buchtipp von Marita Hiebinger-Frank
Julie Otsuka, Solange wir schwimmen
Ein berührender Roman über die Leidenschaft zum Schwimmen, über das Älterwerden und den langsamen Verlust der Erinnerungen; und einem immer wieder aufs Neue auszulotenden Verhältnis von Mutter und Tochter. Warmherzig und humorvoll!
In ihrem Schwimmbad fühlen sie sich zu Hause, hier können sie bei ihren täglichen Bahnen ihre Sorgen hinter sich lassen: Designer, Nonnen, Hundesitter, Veganerinnen, Polizisten, Professorinnen, Schauspieler... Bis eines Tages ein Riss erscheint – am Beckengrund, aber auch im Gedächtnis von Alice, die genau wie die anderen hier im Schwimmen stets Trost und Halt gefunden hat. Während sie bald nur noch in bruchstückhaften Erinnerungen schwimmt, versucht ihre Tochter, sich in ihre Mutter hineinzuversetzen und Alice’ Leben Sinn und Zusammenhang zurückzugeben.
14. Dezember - Ein Buchtipp von Lydia Pfahler
Gaea Schoeters, Trophäe
Das Eintauchen in das Seelenleben eines Großwildjägers war hoch spannend und zugleich zutiefst verstörend für mich. Wie manipulativ eingesetzte Argumente über das Menschliche siegen und das Unmenschliche rechtfertigen, ist erschreckend. Auch mit Blick auf die aktuelle Entwicklung.
Hunter White, steinreich, Amerikaner und begeisterter Jäger, hatte schon fast alles vor dem Lauf. Endlich bietet ihm sein Freund Van Heeren ein Nashorn zum Abschuss an und damit die Chance, die „Big Five“ vollzumachen. Hunter reist nach Afrika, doch dort wird sein Vorhaben jäh von Wilderern durchkreuzt. Er sinnt auf Rache, als ihn Van Heeren fragt, ob er schon einmal von den „Big Six“ gehört habe. Ersatzweise könne er ihm eine andere Trophäe zum Abschuss anbieten ...
15. Dezember - Ein Buchtipp von Renate Grabmeier
Olga Grjasnowa, Gott ist nicht schüchtern
Durch den unerwarteten, allgemein bejubelten Sturz von Assad ist Syrien erneut in den Fokus der Weltöffentlichkeit geraten. Der Einmarsch islamistischer Kämpfer in die Hauptstadt Damaskus sorgt einerseits für Hoffnung, andererseits machen sich auch gerade bei Syrerinnen und Syrern Sorgen breit, welche Herrschaftsform sich in naher Zukunft in dem umkämpften Land durchsetzen könnte. Wird es einen Aufbruch in Richtung demokratischer Verhältnisse geben?
In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass vor rund 14 Jahren durch viele nordafrikanische Länder, die totalitär regiert waren, ein Ruck ging und viele, vor allem junge Menschen für freiheitliche Rechte kämpften. Der großartige, 2017 erschienene Roman von Olga Grjasnowa bietet einen unbestechlichen Blick auf die syrische Revolution, die Teil des Arabischen Frühlings war, aber auch auf ihre gewaltsame Beendigung durch das Assad-Regime.
Amal und Hammoudi sind jung, schön und privilegiert, und sie glauben an die Revolution in ihrem Land. Doch plötzlich verlieren sie alles und müssen ums Überleben kämpfen…
16. Dezember - Ein Buchtipp von Hilary Boggs
Kathrine Arden, Der Bär und die Nachtigall
„Der Bär und die Nachtigall“ entführt in ein Russland der Vergangenheit, dorthin, wo die Grenze zwischen Realität und Mythen verschwimmt. Ein fesselnder Roman über Mut, Magie und die Macht der Geschichten.
In einem Dorf am Rande der Wildnis, weit im Norden Russlands, wo der Wind kalt bläst und der Schnee viele Monate des Jahres fällt, erzählt die alte Dienerin Dunja den Kindern des Grundbesitzers Pjotr Wladimirowitsch verbotene Geschichten über Zauberei, Folklore und den Winterkönig mit den frostblauen Augen. Doch für die junge, wilde Wasja sind dies weit mehr als Märchen. Sie allein kann die Geister sehen, die ihr Zuhause beschützen…
17. Dezember - Ein Buchtipp von Kathrin Franke
Stefanie Hiekmann, Das Gemüsekisten-Kochbuch
Ein modernes Kochbuch mit saisonalen Gemüserezepten
Von Aubergine bis Zucchini - Gemüse satt, das ganze Jahr. Mit über 100 alltagstauglichen Gemüserezepten und unzähligen Tausch-Optionen begeistert dieses Kochbuch nicht nur Gemüsekisten-Fans. Ob knusprige Rösti aus Kartoffeln und schwarzem Rettich, gebratener Rhabarber mit Ziegenkäse oder Wirsing-Pasta mit Nussbröseln. Stefanie Hiekmann zeigt, wie man das Beste aus seiner Gemüsekiste herausholt, alles verwertet und saisonale Schätze haltbar macht. Einfach, nachhaltig, gesund und lecker!
18. Dezember - Ein Buchtipp von Michael Haardt
Sven Stricker, Sörensen hat Angst
Sörensen ist mittlerweile Kult. Spätestens seit der ersten Romanverfilmung.
Handlungsort ist eine (fiktive) Kleinstadt in Norddeutschland. Dorthin versetzt muss der von Angststörungen geplagte Kommissar Sörensen den Mord am Bürgermeister aufklären.
Die teils skurrilen Dialoge sind oft ausufernd, aber erheiternd und machen das Buch zu einem etwas anderen Krimi, als man vielleicht gewohnt ist. Sehr empfehlenswert - auch für Nicht-Krimi-Leser!
19. Dezember - Ein Buchtipp von Marita Hiebinger-Frank
Petra Durst-Benning, Die Glasbläserin
Der Roman erzählt von der Entstehung von herrlich kunstvollem Weihnachtsschmuck um die Jahrhundertwende im Thüringerwald, als Frauen sich in Männerberufen und in der Gesellschaft behaupten und beweisen mussten. Faszinierend und informativ!
Lauscha 1890: Der Glasbläser Joost Steinmann stirbt, und die drei Töchter Johanna, Marie und Ruth stehen völlig mittellos da. Als ein amerikanischer Geschäftsmann auf die schönen gläsernen Christbaumkugeln aufmerksam wird, gibt er eine Großbestellung in Auftrag. Die couragierte Marie wittert ihre Chance.
20. Dezember - Ein Buchtipp von Monika Sedlmeier
Patrick Rothfuss, Die Königsmörder-Chroniken
Kaum eine andere Fantasy-Reihe hat mich so gefesselt wie diese und selten bekam ich so viele positive Rückmeldungen für eine Buchempfehlung. Die ganze Zeit über schafft der Autor es, die Spannung hoch zu halten. Die Charaktere sind realistisch und interessant gestaltet. Die Welt wird eher geschildert, als erklärt, was das Weiterlesen noch reizbarer macht. Die Stimmung passt in jeder Szene. Das Gesamtkonzept stimmt einfach.
Ein kleiner (oder mittlerweile ziemlich großer) Wermutstropfen: der Abschluss der Trilogie lässt seit über zehn Jahren auf sich warten. Aber vielleicht kommt er ja im nächsten Jahr.
Patrick Rothfuss erzählt in den "Königsmörder-Chroniken die Geschichte von Kvothe, dem berühmtesten Zauberer seiner Zeit.
21. Dezember - Ein Buchtipp von Hilary Boggs
SUOL und Gwon Gyeoeul, Penelope. Das Böse ist dem Tod geweiht
Ich mag einfach das Isekai Genre. Die Protagonistin hat es echt schwer und muss deswegen schlau und überlegt handeln. Außerdem spielt das Manhwa in einem alternativen mittelalterlichen Europa voller Magie.
Penelope und Winter reisen als freiwillige Helfer in das vom Krieg zerrüttete Tratan. Dort muss Penelope mit ansehen, wie vermummte Gestalten aus heiterem Himmel Winters Schüler kidnappen. Völlig überrumpelt schafft sie es nicht, die Kinder zu retten. Doch warum hat der Magier keine Anstalten gemacht einzugreifen? War das Ganze etwa ein Test?
22. Dezember - Ein Buchtipp von Renate Grabmeier
Ralf Rothmann, Die Nacht unterm Schnee
Trotz der erschütternden Erlebnisse der Protagonistin kann man sich kaum der magischen Sogkraft bestechend schöner Sprachbilder entziehen. Auch dieser Roman Ralf Rothmanns brennt sich in die Seele des Lesers ein. Zusammen mit „Im Frühling sterben“ und „Der Gott jenes Sommers“ bildet „Die Nacht unterm Schnee“ eine starkes dreiteiliges Zeitporträt über den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Deutschland. Sehr empfehlenswert!
Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth in einem Bunker unter der Erde. Durch das Ofenloch hört sie Schritte im Schnee, und fiebernd stellt sie sich vor, dass dort oben nicht nur alle, die sie kennt und mag, sondern auch ihr künftiger Mann und die ungeborenen Kinder nach ihr suchen und nicht ahnen, dass sie unter ihnen liegt.
23. Dezember - Ein Buchtipp von Lydia Pfahle
John Ironmanger, Das Jahr des Dugong
Kein anderes Buch hat mein Leben so nachhaltig verändert.
Vorsicht also beim Eintauchen in die anfangs irritierende Geschichte: Es werden die möglichen Folgen unseres Handelns gnadenlos geschildert. Verdrängung wird schwieriger und in manchen Bereichen unmöglich.
Toby Markham, in seiner Freizeit leidenschaftlicher Reisender und Tierfotograf, erwacht in einem unbekannten Raum. Eben noch stand er voll im Leben, erfolgreich und angesehen, nun kann er sich kaum bewegen. Um ihn herum Menschen mit seltsamen Namen, die ihm nicht wohlgesinnt scheinen. Sie klagen ihn an: Toby soll an einer unvorstellbaren Katastrophe Schuld haben. Wo ist er bloß gelandet?
24. Dezember - Ein Buchtipp von Annette Edler
Leta Semadeni, Tamangur
Eine schwere Bürde lastet auf der kleinen Hauptfigur in diesem großartigen, schmalen Roman; von der Großmutter immer wieder „leicht“ geredet und durch liebevolles Zusammenleben entkräftet – erst nach und nach entblättert sich die zurückliegende „Schuld“. Alles tieftraurig, und doch gibt es einen Hoffnungsschimmer und einen letztlich guten Ausgang.
Ein Dorf voller Schatten im Tal. Tief hat sich der Fluss in den Felsen eingegraben. Eine Kirche, ein Schulhaus, der Dorfplatz mit der Lügenbank. Hier lebt das Kind zusammen mit der Großmutter. Der dritte Stuhl am Tisch ist leer, der Großvater, der ein Jäger war, ist jetzt in Tamangur. Für das Kind ist die Großmutter ein Glück. Sie hat ein großes Herz.