Ulli Heinlein (Würzburg)
Die Geduldsfadenmaschine
Ulli Heinlein erschafft spielerisch Skurriles und Fantastisches auf allen möglichen künstlerischen Wegen. Altes wird zu Neuem und Neues zu Altem. Der spielerische Unsinn provoziert und bricht Tabus, findet dabei doch seinen Sinn und regt zum Nachdenken an. Die Künstlerin malt in Acryl und Aquarell, gibt Kantigem filigrane Formen, handwerkelt gern, und ihre dreidimensionalen Objekte können durchaus funktionieren. Aus dem, was andere achtlos wegwerfen, formt sie Figürliches und Liebenswertes.
Die Würzburgerin transformiert Gefühle, Ängste und Hoffnungen von Menschen in eine Botschaft, die Kraft gibt, weil man mit einem Schmunzeln auch über sich selbst nachsinnen muss. Gerade die Kraft, die uns in diesen Zeiten abverlangt wird, führte ihr vor Augen: „Die Menschen haben überhaupt keine Ge duld mehr“. So entstand zuerst die Idee mit den Geduldsfäden, die sich stückchen weise zum Mitnehmen aus aufgestellten Schachteln ziehen ließen und sich in Win deseile unter den Leuten verbreiteten. Einen Fortschritt stellt ein ganzes Knäuel dar, von dem sich alle etwas abwickeln können. So konstruierte sie aus recycelten Materialien eine Geduldsfadenmaschine, mit einem Faden, der - über mehrere Spulen gespannt und am Ende aus der Maschine hinausführend - abgerissen wer den kann.
Die Maschine nimmt einen Platz von 180 cm Höhe und ca. 40 cm Breite ein, bestückt mit einem reichhaltigen Innenleben an Zahnrädern und Umlenkrol len. Geduldsfäden zum Abreißen!? Grinsend verweist die Künstlerin auf den ei gentlichen Sinn der Weisheit, dass ein Geduldsfaden ja niemals reißen soll! Denn Geduld ist kostbar wie Gold. So wurde eben dieser Faden zu einem Güldenen.
Informationen zur Künstlerin gibt es HIER
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