Pirko Julia Schröder (Nürnberg)
Die goldene Sammlung
Was ist wertvoll? Und welchen Wert haben die Dinge? Pirko Schröder sucht und findet Sachen. Bei ihrer konzeptuellen Arbeit wird sie durch die beiden Prinzipien „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ und „Das Gold liegt auf der Straße“ geleitet. Wir verbinden mit Gold etwas Wertvolles und verleihen deshalb Gegenständen oftmals eine gold-wirkende Oberfläche. Doch hinter dem gefundenen „Straßen gold“ verbirgt sich ein ganz anderer Wert. Die Künstlerin lädt die Besucher:innen dazu ein, die einzelnen Objekte genauer zu betrachten und eigene Assoziationen zu machen: Welche Geschichten könnten sich hinter einem Gegenstand verber gen? An was erinnert es mich?
Pirko Schröder erschafft in den vorgefundenen Regalen der ehemaligen Eisenwa renhandlung Prell eine museale Situation, würdigt damit jedes einzelne Objekt und hinterfragt deren Wert. Und nicht zuletzt ist es auch die Freude am Skurrilen, teils Kitschigen, die sich den Besucher:innen hier bietet. Die wachsende Sammlung im Umfang von mehr als 200 Fundstücken entstand in etwa über einem halben Jahr und wurde fotografisch dokumentiert. Darunter sind Funde der Künstlerin, sowie Leihgaben von Privatpersonen und Künstler:innen der Nürnberger Region. Bei genauem Hinsehen lassen sich hier auch Überbleibsel des ehemaligen Ladens entdecken, zum Beispiel alte Messingschrauben. Nicht etwa die gold-glänzende Wirkung oder die Funktionalität verleiht den Schrauben ihren Wert, sondern viel mehr die Geschichten der Bewohner:innen Schwabachs und ihre Verbindung zu dem Geschäft. Es verbleibt als bedeutendes Artefakt besonderer Erinnerungen.
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