Robert B. Lisek (Breslau (PL), Prag (CZ))
APEIRON
Robert B. Lisek ist Künstler, Mathematiker und Komponist, der sich auf Prozesse und Netzwerke rechnerischer, biologischer oder sozialer Art konzentriert. Seine Kunst entzieht sich bewusst jeder Kategorisierung und stützt sich auf Meta medien. In Schwabach wird eine Mehrkanal-Videoinstallation mit Sound präsen tiert. Das Projekt basiert auf der Ideengeschichte von Physik und Chemie. Es ver weist jedoch tiefer, bis zur Entstehung dieser Wissenschaften aus der Alchemie. Der Schlüssel ist das Gold. Goldfarben flirrt es in der Luft, wie eine Basismalze - eher hell - oder ist es doch schon der Farbton von Röstmalz? Der Raum ist dunkel und grell zugleich. Es blitzen Linien hervor, die sich nebeneinander und ineinander legen - unaufhörlich - das Eintauchen in eine fiktive, immersive Welt. Dazu gehört die Entstehung von Strukturen aus dem Chaos sowie ihre Zerstreuung. Man bleibt fasziniert stehen. Was bewegt sich da in uns?
„Apeiron“, ein philosophischer Be griff für einen Urstoff, heißt wörtlich genommen das „Un-Begrenzte“. Es ist alt griechisch und der Titel des Werkes, welcher eine unendliche, unbestimmte, sich ständig verändernde Substanz beschreibt. In ihr existieren bestimmte Einheiten und ihre Gegensätze. Den Künstler interessiert diese Dynamik, die in der Natur und im Menschen selbst auftritt. Es ist der ständige Prozess der Diffusion, die Ver bindung von Substanzen und Ideen, auch Transmutation genannt. Diese ist das Hauptziel der Alchemie, im chemischen Sinne also die Umwandlung unedler Me talle in Gold! Im esoterischen oder psychologischen Sinne meint es das Streben, das Leben zu verlängern oder gar Unsterblichkeit zu verleihen. Es scheint als wäre man live dabei.
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