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Die Verlockung des Goldes oder Die gelbe Gefahr - Till Augustin
Die Verlockung des Goldes oder Die gelbe Gefahr - Till Augustin
Till Augustin (Nürnberg)

Die Verlockung des Goldes oder Die gelbe Gefahr

Ein historisches Kellergewölbe verwandelt sich dank Kunst und Lichtinszenierung in einen magischen Raum. In seinem Zentrum ist ein großer, offener Stahlseil Kreis platziert, dessen nach oben weisendes Ende die Richtung vorgibt für eine gedachte endlose Spiralsäule. Das Symbol der Spirale, welches zusätzlich in der gedrehten Struktur des Stahlseils vorhanden ist, spielt auf Nietzsches „ewige Wiederkunft des Gleichen“ an. Eine sehr aktuelle Kritik an unserer liebgewonne nen Utopie der Weiterentwicklung der Menschheit hin zum Besseren. Seit Perestroika hatten wir uns geweigert unseren Traum vom zukünftigen Weltfrie den und den für alle gültigen Menschenrechten weiter zu träumen. Doch Krieg und Nationalismus kehren unaufhaltsam wieder.

Das Relief-Bild an der Wand dahinter verkörpert unsere „ewige Sehnsucht nach einem geschlossenen System“ in Form eines in sich geschlossenen Kreises der weder Anfang noch Ende kennt. Eine Metapher für religiöse und politische Uto pien, an die wir allzu gerne unsere Hoffnungen knüpfen. „L‘attrazione dell’oro“, also die verführerische Kraft des Goldes bzw. Geldes, nennt der Künstler seinen Gold-Würfel aus Stahlseil, wie auch sein Bildrelief am Eingang des Ausstellungs raums. Die hier gewählten Formen sind eine Anspielung auf China-Kracher als Metapher für „Gelbe Gefahr“. Sie wurde spätestens seit dem 19. Jahrhundert im europäischen Blick auf Asien als Angstbild beschworen und ist heute präsenter denn je. Sind wir noch vor dem großen Knall? Oder war er schon längst?

Informationen zum Künstler gibt es HIER

 


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Zum Thema

Links:

Internetseite des Künstlers:
www.tillaugustin.de

Urheber

Urheberinformationen:

Text: Günter Braunsberg

Foto: Inka Meißner