Ludwig Hanisch (Halle/Saale)
1UP
Vor uns, an der weißen Wand der Benkendorfer Straße 2, schweben einhundert Goldmünzen, die den Begriff „1UP“ bilden. Jede der Münzen ist in ihrer Prägung besonders. Berühmte Motive realer Münzen können neben der Währung aus Vi deospielen, olympischen Medaillen oder Bitcoins entdeckt werden. Durch die ein heitliche Ausführung und die vereinfachte Darstellung der Motive in Pixeln, exis tieren reale und fiktive Währungen in Ludwig Hanischs Installation nebeneinan der. Während sich die realen Münzen durch die vereinfachte Darstellung ihrer Prä gung visuell mehr an die Formensprache ihrer digitalen Gegenstücke anpassen, erhalten diese, ansonsten nur über Bildschirme wahrnehmbaren Währungen, ei nen greifbaren Körper aus Karton und Acrylfarbe. Die digitale und die analoge Kunstwelt verschmelzen. Auf diese Weise wird jede Münze zu einem einzigartigen Objekt, das die Entwicklung der Menschheit wie eine Art Speicherpunkt festhält. Sammelt man in der ikonischen Computerspielreihe „Super Mario Land“ 100 Gold münzen, erhält man ein Extraleben: „1UP“. Dieses ist ein immer wieder auftreten des Merkmal in Videospielen - mit ihnen erhält der Spieler die Chance, beim Tod des Charakters noch einmal beginnen zu können.
Auch in der Arbeitswelt verdie nen wir uns Münzen und erzielen Highscores, die uns - je nach Verdienst - Leben unterschiedlicher Qualität eröffnen. Durch das Sammeln positiven Karmas werden uns im Buddhismus eine vorteilhafte Wiedergeburt oder günstige Bedingungen im aktuellen Leben ermöglicht. Ludwig Hanisch verwebt mit "1UP" die digitale und reale Bildwelt, erforscht so die Schnittstellen zwischen den Realitäten und macht sie uns durch die künstlerische Umsetzung erfahrbar.
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