Klaus Bock (Linz (AT), Berlin)
Schwabach
Im Norden der Schwabacher Altstadt liegt das ehemalige Sudhaus der Brauerei Leitner. Ein großes Fenster erlaubt den Blick auf zwei Kupferkessel, die viele Passanten in ihren Bann schlagen. Während ortung 13 ist diesem Blick in einem Fenster-Abschnitt ein fotografisches Vierfach-Porträt einer Frau vorgeblendet. Wer könnte diese sein? In welchem Bezug steht sie zum Ort? Findet sich im Innenraum eine Antwort?
Im engen Vorraum entdecken wir ein altes Foto. Ein Wirtshaustresen mit Wirtin. Die gleiche Frau? Eher nicht. Beim Betreten des Raums mit den Kupferkesseln bemerken wir rechts einen Prospekthalter. Darin ein Faltblatt mit der Schaufenster-Frau als aufklappbares Poster, dessen Rückseite mit Text eng bedruckt ist. Vom Band hören wir denselben Text in Endlosschleife, vom Künstler gesprochen. Kein Bezug zur Frau, sondern Protokolle von Gesprächen, die der Künstler mit Schwabacher Bürgerinnen und Bürgern geführt hat. Gerahmte Fotografien zeigen Gebäude, eine Wand mit Werbeplakaten, eine Schallschutzmauer. In Schwabach fotografiert. Aber auch an anderen Orten denkbar. Vier kleine buntglänzende Bilder überraschen in diesem Ensemble. Ihre Farbflächen lassen sich als Schäufele mit Kloß lesen. Passt zu Bier und Franken, aber die geheimnisvolle Frau bleibt rätselhaft. Sie steht für Jedermann, jede Frau. Irgendwo. Oder eben in Schwabach.
Als Künstler, Reisender und Gast war Klaus Bock wie ein Spurensucher unterwegs. Sein Resümee: „Schwabachs Gold, das sind die Menschen, die dort leben, und ihre über Jahrhunderte gewachsene urbane Lebenswelt.“
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