Florian Tuercke (Nürnberg und Danzig (PL))
Black Stupa in a Golden Age
Das Werk ist primär ein Instrument: Das goldene Objekt ist der Schallkörper. Dieser ist über einen Steg mit den Saiten verbunden, die zwischen zwei Rundpfeilern des Mittelschiffs gespannt sind. Jede und jeder kann dieses Instrument spielen, denn auf eine goldene Platte an einer nahegelegenen Kirchenbank ist ein iPhone montiert. Jede Bewegung unseres Fingers auf dem Touchscreen bringt die Saiten des Instruments zum Klingen und erfüllt den sakralen Raum mit Klängen, die vom „Stupa“ ausgehen und uns beim Betreten des Raumes zu ihm hin ziehen.
Der „Schwarze Stupa“ des Titels bezieht sich weniger auf das im Raum schwebende Kuppelobjekt, als vielmehr auf das digital mit ihm verbundene schwarze iPhone. Ein Stupa muss kein monumentaler, buddhistischer Sakralbau sein. Es kann sich auch um eine kleine Votiv-Stupa handeln, bei deren Errichtung ein einzelner Mensch sich Vorteile erhofft für seinen persönlichen Weg der Wiedergeburten. Voraussetzung hierfür ist, dass der Bau der Stupa in reiner Absicht und unter spiritueller Begleitung durch einen kundigen Lehrer erfolgt. Geschieht dies nicht, entsteht ein "Schwarzer Stupa", der dem Erbauer Unheil bringt.
„Die buddhistische Idee des ‚Schwarzen Stupa‘ steht für mich sinnbildlich für die
Frage nach parareligiösen Aspekten in unserem Verhältnis und unserem Umgang
mit der digitalen Welt. Das Smartphone ist unser allwissender Begleiter, unser Ratgeber
und unsere direkte Verbindung zu etwas, das unsere eigene Existenz übersteigt
und alle Menschen verbindet.“
Das „Goldene Zeitalter“ bezieht sich sowohl auf die nicht mehr existente Idealwelt
der antiken Mythologie, als auch auf die Verheißungen der digitalen Welt für unser
aller Zukunft, die kritisch hinterfragt werden müssen.
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