Marbod Fritsch (Bregenz (AT))
Piercing
In einem Baum auf dem Königsplatz hängt ein goldener Ring. Bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass dieser Ring nicht über einem Ast hängt, sondern durch einen Ast hindurchzugehen scheint wie ein Piercing. Die Arbeit hat der Vorarlberger Künstler Marbod Fritsch aus der Beschäftigung mit einer Form heraus entwickelt, die sowohl kleinster als auch größter gemeinsamer Nenner aller erdenklicher Ikonographie ist – der Kreis.
Fritsch interessiert sich dafür, wie und unter welchen Bedingungen wir bereit sind, ein unwiderrufliches Bild zu schaffen und ob diese Kunst am eigenen Körper anfängt oder aufhört. Bäume sind in vielerlei Hinsicht eine Verlängerung unseres Organismus, sie produzieren Sauerstoff und sind gleichzeitig allen kulturellen Bewegungen und Ideen der Menschen gnadenlos ausgesetzt. Trotzdem macht es einen wesentlichen Unterschied, ob wir freiwillig in unsere eigene körperliche Integrität eingreifen oder in die eines anderen Lebewesens oder einer anderen Lebensform.
Seit nunmehr drei Jahren begleitet den Künstler die Kreisform und führt von einer Arbeit zur nächsten. Parallel zur ortung wird ein vergleichbar großer Ring in einem Grenzfluss zwischen Österreich und Deutschland liegen und als soziale Plastik subtil auf eine andere herausfordernde Beziehung verweisen: die staatlich anerkannte Form der „Ehe“ zwischen zwei Ländern.
Informationen zum Künstler gibt es HIER
Zurück zur Startseite geht es hier: