Matthias Braun (Würzburg)
Betende Hände
Goldene Zukunft
Die „Betenden Hände“ erinnern sofort an Albrecht Dürers gleichnamige Vorzeich nung von 1508. In Zeiten von Corona spiegeln sie als dreidimensionale Interpreta tion, aus Haushaltshandschuhen gefertigt, den Hygienegedanken zur Abwehr des Virus wider; das Betende greift einerseits das Ausgeliefertsein, anderseits die Hoff nung in einer pandemischen Lage auf. Der Bezug zur Kirche wird damit offensicht lich, genauso wie im zweiten Werk.
Die „Goldene Zukunft“ beziehungsweise die goldfarbenen Buchstabenballons „ZU KUNFT“ hängen über dem Kirchenraum und drohen jederzeit zu platzen. Ist diese verheißungsvolle Zeit, die sich goldene Zukunft nennt, das Paradies oder die Post Corona-Zeit, also nur ein „aufgeblasenes Luftschloss“?
Dieser „schwere“ Begriff „Zukunft“ wird durch die Leichtigkeit der Luftballons kontrastiert, genauso wie die auf das wertvolle Material verweisende Farbe Gold, die hier als Folie keinen ma teriellen Wert besitzt. Derartige intellektuelle Spielereien und aktuelle Bezüge, die auch den Präsentationsort miteinschließen, finden sich häufig in den Arbeiten des Künstlers wieder: So tragen seine hier präsentierten „materiell wertlosen“ Werke einerseits den theologischen Vorgaben der reformierten evangelischen Gemeinde Rechnung, anderseits konterkarieren sie den schlichten Innenraum der Hugenot tenkirche.
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