Kerstin Himmler (Ansbach)
Exerzitien
Die Ansbacher Bildhauerin Kerstin Himmler ist für ihre tiefgründigen Installationen bekannt. Im Kontrast zu den meist kräftigen Farben und spielerischen Elementen vermittelt sie stets ernste Themen, die zum Nachdenken anregen:
„Mit ihrer künstlerischen Imagination transformiert sie aktuelle gesellschaftspolitische Zustände zu starken Bildern. Diese Kunst besitzt keinen Wohlfühlfaktor, sondern fordert auf, das eigene Handeln zu überlegen.“ – Barbara Leicht
Mit dem für die ortung angefertigten Werk „Exerzitien“, das namensgebend für die Präsentation im Stadtmuseum ist, hinterfragt die Künstlerin den Stellenwert von Kunst und Kunstschaffenden sowie den Begriff der „Systemrelevanz“.
Eine aus Gips geformte Figur steht vorwärts mit beiden Händen gegen die Wand gelehnt. Es verbildlicht die große Herausforderung, die die weltweite Pandemie für viele hervorruft. Anstelle des Kopfes der gebeugten Figur repräsentiert die vergoldete Kapuzeninnenfläche die eigentliche künstlerische Schaffenskraft. Der Gesichtslose steht dabei für alle Kunstschaffenden, die vom Publikum und vom persönlichen Austausch leben und nun aktuell in einer wortwörtlichen Umsetzung des Sprichworts „gegen eine Wand reden“.
In der Assoziation mit einer Polizeikontrolle schwingt auch die Aussichtslosigkeit der Situation und die Aufforderung zur Rechtfertigung mit. Der neonrote Kreis an der Wand dient dazu, den Fokus auf das Thema zu lenken und fungiert gleichzeitig als Warnsignal: Ist Kunst systemrelevant?
Informationen zur Künstlerin gibt es HIER
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