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Henselt-Statue des Bildhauers Clemens Heinl am Martin-Luther-Platz
Greift in Schwabach täglich in die Tasten - Henselt-Statue des Bildhauers Clemens Heinl

Musikförderung im unbekannten Namen eines großen Romantikers

Auch wenn Adolph von Henselt gewissermaßen zu den Stars der Romantik gehörte, kennen ihn in Deutschland auch Musikbegeisterte eher selten - außer sie kommen zufällig aus Schwabach. Denn hier wurde Adolph von Henselt geboren. Schwabach arbeitet daher daran, die schönen, oft vergessenen Stücke des großen Komponisten und Pianisten wieder öfter zu Gehör zu bringen. Aus diesem Grund schrieb das Schwabacher Kulturamt mehrmals bei „Jugend musiziert“ den „Adolph-von-Henselt-Preis“ aus - "Jugend musiziert"-Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten mitmachen.

Ob Adolph von Henselt nervös war, als er 1829 das erste Mal mit 14 Jahren vor Publikum im Münchner Odeon vorspielte, das wissen wir heute nicht. Klar ist aber, dass ihm dieses Vorspiel damals zu den ersten begeisterten und lobenden Stimmen in der Öffentlichkeit verhalf. Schnell mauserte sich der junge Musiker zu einer Bekanntheit, spielte zahlreiche Konzerte und gehörte wenig später, neben Chopin und Liszt, zu einem der angesehensten Pianisten seiner Zeit. Man erzählte sich von seiner erstklassigen Technik, seinem beseelten Spiel und seinen komplexen Kompositionen.
Entscheidend dafür, dass selbst studierte Musikerinnen und Musiker sich heute bisweilen ratlos am Kopf kratzen, wenn der Name Adolph von Henselt fällt war das Jahr 1838. Eine Konzertreise führte den Pianisten nach St. Petersburg – mit überwältigenden Erfolg: Die Zarin bat ihn zu bleiben und Henselt wurde kurzerhand kaiserlicher Hofpianist und Generalmusikinspektor der kaiserlichen Töchtererziehungsinstitute. Dies erklärt, warum heute russische Musikschüler reihenweise Kompositionen des Schwabachers Henselt spielen und sich Hochschulmusiker hierzulande fragen: „Henselt - Wer war das eigentlich?“

Wie Adolph von Henselt damals vor dem Münchner Publikum, hatten 2014 und 2017 zahlreiche junge Musikerinnen und Musiker die Gelegenheit ihr Können an ihrem Instrument zu beweisen – allerdings vor der Jury von „Jugend musiziert“. Der Preis 2014 ging an Lukas Katter aus Alzenau, 2017 an die junge Pianistin Clara Isabella Siegle aus Hohenbrunn.

Wegen der Corona-Pandemie fand 2020 kein Jugend musiziert-Wettbewerb statt, so dass auch kein Adolph-von-Henselt-Preis vergeben wurde.

 

Weitere Informationen zu Henselt und Stücke zum Probehören gibt es auf der Internetseite der Schwabacher Adolph-von-Henselt-Gesellschaft.