Station 29 · Atelier Fuchs
Wunderware Licht
Kleine magische Szenerien, geformt aus flackernden, filmischen Collagen und ausgesuchten Trägerobjekten, sind der Fingerabdruck der Künstlerin Stefanie Pöllot. Schwerelos stille Choreografien und überraschende optische Zusammenhänge zwischen Filmen, ihren Bildträgern und der Malerei prägen ihre Arbeiten.
Die verschiedenen Oberflächen der sorgsam arrangierten Objekte agieren als Projektionsorte, es sind filmische Interpretationen altniederländischer Stillleben. Und ebenso wie diese Gemälde früher zum Beispiel Blumen gemeinsam zeigten, die gar nicht gleichzeitig blühten, verbinden die Filmausschnitte nun in ganz ähnlicher Weise Momente, die räumlich und zeitlich gar nicht verbunden sind.
Es sind Buchrücken, Glaskugeln oder Silberkännchen, Blumensträuße und Spiegel, Flacons und Schmuckstücke, die zu multimedialen Arrangements transformiert werden. Die analogen Projektionen scheinen regelrecht in die gewölbten Oberflächen einzudringen und sie von innen heraus zum Strahlen zu bringen. Durch die sanften Anspielungen auf das Material Gold, das sich in den Trägerobjekten und den Filmen wiederfindet, baut die Künstlerin eine Brücke von der altniederländischen Feinmalerei über das barocke Kunstgewerbe und die eindrucksvollen Kinoeffekte des frühen Films hin zur zeitgenössischen Videokunst.
Dr. Marian Wild