Wie macht man nach einem Amoklauf weiter?
Das Leben der 15-Jährigen Miriam wird von einem Moment auf den anderen komplett verändert.
Der Schultag hat für Miriam ganz normal angefangen, ihre größte Sorge, die Lateinarbeit. Doch dann fiel der erste Schuss…
Sie versteckt sich mit ihrer besten Freundin auf der Schultoilette, doch als sie es wagt diese zu verlassen, sieht sie ihren Freund Tobi tödlich verletzt auf dem Schulflur liegen.
Als sie dem Schützen, einem Jungen aus ihrer Parallelklasse, in die Augen sieht, glaubt sie, dass das hier ihr Ende sein wird.
Doch Miriam überlebt…Und sie erfährt, dass man als Überlebender so viel mehr verlieren kann.
Dieses Buch beschäftigt sich hauptsächlich mit den Konsequenzen des Amoklaufes. Es wird eindringlich und emotional beschrieben wie Miriam versucht mit dem Schrecken klarzukommen. Zudem beschäftigt es sich intensiv mit der Frage: „Sind wir schuld?“, ohne die eigentliche Tat zu werten.
Miriam muss lernen mit dem Verlust ihrer großen Liebe umzugehen, genauso wie mit dem harten Stein der Schuld in ihrem Magen.
Der Leser kann sich eine eigene Meinung zu diesem Thema bilden, vor allem auch im Bezug zu Mobbing. Es regt an, über das eigene Leben selbst einmal nachzudenken. Alles hat Konsequenzen und DU bist verantwortlich für das was DU tust. Manche Dinge kann man nicht zurücknehmen und dafür muss man dann die Konsequenzen tragen.
Das schwere Thema wird sehr tief und realistisch rübergebracht, sodass man den Roman nach dem Lesen erst einmal sacken lassen muss.
Das Buch war authentisch, man hat nicht gemerkt wie Miriam ein Happy End bekommt, wie in den meisten Romanen. Im Gegenteil. Es war hoffnungslos, schonungslos und traurig. Es war echt.
Das Buch bekommt eine klare Leseempfehlung von mir.
(Julia I., Praktikantin der Stadtbibliothek)
Anna Seidl, Es wird keine Helden geben, Oetinger, 2014