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Walter Zimmermann zum 75sten

Vergebens sind die Töne

Triolieder nach Gedichten von Mikhail Lermontov und Ossip Mandelstam (2016/2021)

Der international renommierte Komponist Walter Zimmermann kehrt anlässlich seines 75sten Geburtstags zu einem besonderen Konzertabend in seine Heimatstadt Schwabach zurück. Im Mittelpunkt stehen die von ihm komponierten Lieder zu Texten der russischen Dichter Michail Lermontow (1814 – 1841) und Ossip Mandelstam (1891 – 1938). Während Lermontow in einem – vermutlich politisch provozierten – Duell sein Leben verlor, wurde Mandelstam Opfer des stalinistischen Terrors, er starb in einem Arbeitslager in der Nähe von Wladiwostok. Beide Dichter haben die gesellschaftlichen Verhältnisse ihrer Zeit scharf angeprangert, sie fühlten sich fremd im eigenen Land.

Die Bewahrung der künstlerischen Freiheit - und im Umkehrschluss deren Bedrohung angesichts totalitärer Strukturen - sind auch Thema des Vortrags "Musik und Totalitarismus" von Prof. Jascha Nemtsov, der sich im Rahmen einer Sonntags-Matinee am Folgetag an das Konzert anschließt.


Die Karriere des Komponisten Walter Zimmermann verläuft atemberaubend von Deutschland in die Niederlande, die USA, wieder nach Deutschland, dann Italien und zuletzt Berlin. Aber weder der Musik noch der Persönlichkeit dieses Künstlers eignet etwas Lautes oder Gehetztes. Er ist ein Leiser, ein der Welt abhanden Gekommener, der Letzte der Trobadors, die im südfranzösischen Mittelalter mit raffiniert ausgetüftelten Stücken an den Höfen reüssierten. (…) Zimmermanns Innerlichkeit ist keine verschwurbelt romantische, sondern eine ruhige Ausstellung von Klarheit, Zurücknahme, Ausmergelung. Das zielt ganz tief, auf einen ruhig verspielten Ernst, der tröstlich ist ohne jede Spur von Sentimentalität.

 Reinhard J. Brembeck, Süddeutsche Zeitung


Musikerinnen und Musiker

Tehila Nini Goldstein webTehila Nini Goldstein – Sopran

Die israelische Sängerin Tehila Nini Goldstein erhielt 2018 den Preis OPUS KLASSIK für ihre Aufnahme der Lieder von Rudi Stephan, der im 1. Weltkrieg gefallen ist. Beschrieben als eine Sängerin mit immensem Ausdruck und mit einer warm timbrierten Stimme, ist sie eine vielseitige Musikerin mit breitem Repertoire sowohl im Sopran- als auch Mezzosopranfach. Ihre musikalischen Interessen reichen vom frühen Barock über Volksmusik bis hin zu Stücken zeitgenössischer Musik, die zum Teil speziell für ihre individuellen Stimmfähigkeiten komponiert wurden.

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Julia Rebekka Adler webJulia Rebekka Adler – Viola

Die aus Heidelberg stammende Bratscherin Julia Rebekka Adler ist seit 2016 Professorin für Viola an der Universität der Künste Berlin. Die mehrfache Preisträgerin und Stipendiatin internationaler Stiftungen engagiert sich seit längerer Zeit für politisch und rassisch verfolgte Komponisten des 20. Jahrhunderts, sie spielte u.a. 2009 als Erste alle Viola-Sonaten von Mieczyslaw Weinberg auf CDs ein, eine Produktion des Bayerischen Rundfunks, bei der sie mit Jascha Nemtsov zusammenarbeitete. Zusammen mit Nemtsov erarbeitete sie außerdem ein umfangreiches Repertoire mit Werken jüdischer Komponisten. Ein ebenso wichtiges Anliegen ist für sie die Förderung zeitgenössischer Musik.

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Jascha Nemtsov Copyright Gregor Matthias Zielke webJascha Nemtsov – Klavier

Der Pianist Jascha Nemtsov wurde 1963 in Russland geboren, er absolvierte das Staatliche Konservatorium in Sankt Petersburg und lebt seit 1992 in Deutschland. Nemtsov wurde 2013 als Professor für Geschichte der jüdischen Musik an die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar berufen. Darüber hinaus ist er Akademischer Direktor der Kantorenausbildung des Abraham Geiger Kollegs Potsdam. Als Pianist konzertiert er weltweit. Er nahm bislang mehr als 40 CDs auf, darunter zahlreiche Ersteinspielungen von Werken jüdischer Komponisten. 2007 bekam er den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und 2018 den Preis OPUS KLASSIK für seine Anthologie aus 5 CDs mit Klavierwerken des im Stalinismus verfolgten Komponisten Vsevolod Zaderatsky.

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Samstag, 30. November 2024
20:00 Uhr
Bürgerhaus (Königsplatz 33 a)
91126 Schwabach

 

+++ PLUS Sonntags-Matinee: Vortrag "Musik und Totalitarismus" von Prof. Jascha Nemtsov
Sonntag, 1. Dezember, 10:30 Uhr
Ehemalige Synagoge (Synagogengasse 6)
91126 Schwabach

Der Eintritt für den Vortrag ist frei.


Eintrittspreise:

Vorverkauf       17 €/erm. 14 €*
Abendkasse    19 €/erm. 16 €*


*Ermäßigung gilt für Kinder, Schüler:innen, Studierende, Auszubildende, Bundesfreiwilligendienstleistende, Personen im Freiwilligen Soz./Ökol./Kult. Jahr, Inhaber:innen des Schwabach-Passes, der Kulturkarte oder der Schwabach-Ehrenkarte und für Menschen mit Behinderung (ab GdB von 50); mit B-Vermerk im Ausweis freier Eintritt für deren Begleitperson.


Kartenvorverkauf**:

  • online*** über www.reservix.de
  •  vor Ort im Bürgerbüro im Rathaus, beim Schwabacher Tagblatt und im Ticket-Paradise im ORO-Einkaufszentrum
  • sowie überregional an allen VVK-Stellen von Reservix

Bitte nutzen Sie den Vorverkauf – mögliche Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.
Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Einlass ist ab 19:30 Uhr.

 Tickets online*** gibt es hier:

** Eintrittskarten sind grundsätzlich von Umtausch und Rückgabe ausgeschlossen. Muss eine Veranstaltung durch den Veranstalter abgesagt werden, können Sie Ihre Karten ausschließlich dort zurückgeben, wo Sie sie gekauft haben. 
*** Bitte beachten Sie, dass beim Online-Kartenkauf eine Service-Gebühr anfällt. Diese wird vom Ticketanbieter Reservix erhoben, der mit der Abwicklung des Online-Kartenkaufs beauftragt ist, und kommt nicht dem Veranstalter zugute.


 
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Veranstaltungsdaten

Beginn: Samstag, 30. November, 20 Uhr
Ort: Bürgerhaus Schwabach, Königsplatz 33a

Urheber

Urheberinformationen:

Foto Jascha Nemtsov: Gregor Matthias Zielke