Das Stadtmuseum Schwabach erinnert mit einer Sonderaustellung vom 12.10. - 20.11.2016 an das Schicksal des Schwabachers Oswald Merz, der vor 70 Jahren an den Folgen seiner Inhaftierung im Konzentrationslager verstarb.
Oswald Merz wurde 1889 in Schwabach geboren und besuchte hier die Lehrerbildungsanstalt. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er 1919 in die SPD ein in der er sich politisch aktiv betätigte. Nachdem er Studienrat an der Lehrerbildungsanstalt in Bayreuth wurde, leitete er dort das „Reichsbanner“ und trat damit öffentlich und in vorderster Reihe gegen die erstarkende NSDAP auf. Bereits im März 1933 wurde er kurzzeitig im KZ Dachau interniert und aus dem Schuldienst entlassen. Da er auch in der Folgezeit mit ehemaligen Parteifreunden Briefkontakt hatte und sich dabei offen gegen Hitler und die Nazi-Diktatur aussprach, wurde er 1937 erneut verhaftet und kam in die Konzentrationslager Dachau und Flossenbürg. Erst im Frühjahr 1945 wurde er durch die US-Armee befreit. Von den gesundheitlichen Folgen der KZ-Haft erholte sich Oswald Merz jedoch nicht mehr. Er verstarb im Mai 1946 in Augsburg.
Die Tafelausstellung hat der Bayreuther Landtagsabgeordnete und Historiker Dr. Christoph Rabenstein konzipiert.