Das bewegte Leben des Schwabacher Globenbauers
Johann Philipp Andreae war ein bekannter Globenbauer im 18. Jahrhundert. Sein Leben war jedoch nicht nur von Verbindungen zu Globenwelt geprägt, sondern – von Kindesbeinen an – auch von zahlreichen Nürnberger Streitigkeiten und politischen Konflikten. 1699 als Sohn eines Pfarrers im Württembergischen geboren, erlebte er wie sein Vater 1712 aus dem Pfarrdienst entfernt wurde, weil er in einen Mordkomplott verwickelt war.
1714 zog Johann Philipp Andreae mit seiner Familie nach Nürnberg und begann dort Globen zu fertigen. Mit 34 Jahren wurde er verhaftet und wegen einer Schmähschrift zu lebenslangem Kerker verurteilt, konnte jedoch fliehen. Er ließ sich in Schwabach nieder und setzte dort seine Arbeit als Globenmacher fort. Zudem arbeitete er als Fabrikant von Drahtwaren und als Tabakhändler. 1760 starb er in Schwabach im Gefängnis.
Anlässlich seines 325. Geburtstags haben die Volkshochschule Schwabach und die Bürgerstiftung „Unser Schwabach“ eine Vortragsreihe organisiert, die sein Wirken als Globenbauer und dessen Auswirkungen auf die regionale Politik ebenso beleuchten wie seine Lebensumstände und sein familiäres Umfeld.
Den Auftakt machte der Astronomiehistoriker Dr. Hans Gaab mit der Buchvorstellung "Das bewegte Leben von Vater und Sohn" am 23. Oktober um 19 Uhr im Bürgerhaus.
Der zweite Vortrag "Die Welt der Globen: von Behaim, über Schöner bis Andreae" findet am 22. Januar um 19 Uhr im Stadtmuseum Schwabach statt.
Der dritte Vortrag "Brandenburg-Ansbach gegen Nürnberg. Ein Streit mit Landkarten des Johann Philipp Andreae" folgt am 29. Januar.