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Antisemiten Club Schwabach

Im Juli 1923 gründete sich in Schwabach eine Ortsgruppe der NSDAP. Nach der Niederschlagung des sogenannten „Hitlerputsches“ wurde die NSDAP am 9.November 1923 in ganz Bayern verboten.

Schon wenige Tage später, am 17. November 1923 gründeten einige ihrer Mitglieder den Verein „Antisemiten Club Schwabach“. In der Anmeldung bei der Stadt Schwabach versuchten die Gründer den Eindruck zu erwecken, es handle sich dabei allein um einen Stammtisch antisemitisch eingestellter Bürger und betonten, dass sie keinerlei Parteipolitik betreiben wollen.

Als Club-Lokal nannten sie die Gaststätte „Gartenlaube“ in der Rittersbacher Straße 1.

StadtASC III 17 079

  Mit knappen Zeilen meldete der Verein seine Gründung an die Stadtverwaltung Schwabach. Die jedoch sofort vermutete, dass es sich dabei um eine Tarnorganisation der verbotenen NSDAP handeln könnte. (Stadtarchiv Schwabach III.17.79)

Bei der Stadtverwaltung gab es aber wohl von Anfang an Zweifel an der Unparteilichkeit des Clubs und man kontrollierte wenige Tage später eine Versammlung. Dabei stellte sich heraus, dass der Verein tatsächlich ausschließlich aus ehemaligen Mitgliedern der verbotenen NSDAP bestand.

Der kontrollierende Polizeibeamte hielt die Tarnung als Stammtisch aus diesem Grund für unglaubwürdig.

Nach einer Belehrung des Vorsitzenden am 4. Dezember, dass eine Fortführung der NSDAP unter einer anderen Bezeichnung strafbar sei, erfolgte wenige Tage später die Auflösung des Clubs.

Damit gab es zunächst keine offizielle Vereinigung antisemitisch eingestellter Schwabacher mehr. Aus den Köpfen der Beteiligten war diese menschenverachtende Ideologie damit aber natürlich nicht verschwunden und mit der Neugründung der NSDAP im Anfang 1925 konnten sie ihren Judenhass wieder offen verbreiten.

Literatur/Quellen:

https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei_(NSDAP),_1920-1923/1925-1945

Wolfgang Dippert, Schwabach und seine Juden. In: Vergessen und verdrängt? Schwabach 1918 – 1945, hg. v. S. Weigang-Karg, S. Hoffmann, J. Sandweg, Schwabach 1997, S. 106 – 112.

Stadtarchiv SC III.17.79