Führung zum Tag des offenen Denkmals

Am Sonntag, 8. September findet der bundesweite Tag des offenen Denkmals statt, der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert wird. Gemäß des diesjährigen Mottos „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte.“ lädt Stadtheimatpflegerin Ursula Kaiser-Biburger ein, historische Gebäude näher kennen zu lernen. In diesem Jahr führt sie zunächst nach Unterreichenbach in die Stromerstraße 27.
In der Zeit von 11 bis 12:30 Uhr zeigt sie zusammen mit dem Eigentümer und Architekten das ehemalige Mühlenanwesen aus dem 16. Jahrhundert, das einst den Markgrafen von Ansbach gehört hatte. Sie erzählt von der Bedeutung dieser Mühle sowie der Mühlen im Allgemeinen und vom Leidensdruck des Dorfes Unterreichenbach, den die Truppendurchzüge im 30-jährigen Krieg verursachten. 1651 war das Mühlenanwesen das einzige noch bewohnte Haus im damaligen Dorf. In späterer Zeit wurde im Gebäude eine Mühle mit zwei Mahlgängen und einer Sägmühle untergebracht, die bis 1969 im Betrieb war. Lange Zeit war das Anwesen „unbelebt“, bis es durch die derzeitige feine denkmalgerechte Sanierung nun wieder „erweckt“ wird.

Zum zweiten Gebäude, das wie die alte Mühle als eine „Zeitzeugin der Geschichte“ anzusehen ist, führt die Stadtheimatpflegerin zur Königstraße 13. Zwischen 13 Uhr und 14:30 Uhr kann dann das historisch sorgsam sanierte Anwesen im Beisein des Eigentümers besichtigt werden. Viele werden das Wohn- und Geschäftshaus noch als „Bäcker-Familie Frauenreuther“ kennen. Der Familie hat es von 1961 bis in dieses Jahrhundert gehört.
Beim Blick in die Geschichte des Hauses, die bis ins Jahr 1410 zurückreicht, fällt die Besonderheit auf, dass hier für mindestens 500 Jahre das Bäckerhandwerk bis 1900 beheimatet gewesen ist. Nicht immer hat es hier glückliche Tage gegeben, auch davon wird Ursula Kaiser-Biburger berichten. Heute steht das Haus vor dem Ende seiner großen Sanierungsmaßnahme, die ganz im Einklang mit der Denkmalschutzbehörde erfolgt. Zwar wird darin kein Bäcker mehr Brot backen, aber das Geschäft wird Brot, Semmeln und Kuchen auch in Zukunft verkaufen.

Der Eintritt zu den beiden historischen Anwesen ist frei. Treffpunkt ist jeweils vor Ort. Weitere Informationen sind bei der Stadtheimatpflegerin erhältlich unter Telefon 09122 88 98 99.