Ein Bürger hatte die Mücke in Schwabach gefunden und zur Bestimmung Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) geschickt. Das Ordnungsamt Schwabach hat nun in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Roth am Fundort mehrere Mückenfallen aufgestellt, um ein gezieltes Monitoring durchzuführen. Ziel des Monitorings ist es herauszufinden, ob es sich um Einzelfunde handelt, oder ob sich schon eine Population gebildet hat.
Aggressives Stechverhalten
Aufgrund der sich verändernden klimatischen Bedingungen finden gebiets-fremde Stechmückenarten, die durch den internationalen Handels- und Tourismusverkehr eingetragen werden, zunehmend günstige Bedingungen, um sich auch in Deutschland anzusiedeln und überwinterungsfähige Populationen zu bilden. Durch die aktive Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger bei der Bekämpfung von Brutstätten kann die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke reduziert und bekämpft werden.
Tigermücken gehören zu den sogenannten Container-Brütern und legen ihre Eier in Kleingewässern ab. Durch ihr aggressives Stechverhalten tritt die tagaktive, sehr kleine und auffällig schwarz-weiß gestreifte Tigermücke hierzulande aktuell vor allem als „Lästling“ in Erscheinung, so dass sich eine Ausbreitung negativ auf die Aufenthaltsqualität im Freien der ansässigen Bevölkerung auswirkt. Tigermücken sind in der Lage, reiseassoziierte Erreger wie das Chikungunya-, Dengue- oder Zika-Virus zu übertragen. In Deutschland wird das Risiko einer Infektion durch den Stich einer Tigermücke derzeit noch als gering erachtet, da die Erkrankungen bei uns bisher nur über Reiserückkehrer eingetragen werden.
Wichtig ist jetzt die Mithilfe der Bevölkerung
Jeder kann dazu beitragen, die weitere Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke zu verhindern. Dabei geht es einerseits darum, verdächtige Mücken zur Untersuchung einzusenden sowie möglichst keine Brutstätten zu bieten. Bürgerinnen und Bürger im engeren Umkreis des Fundortes werden hierzu demnächst noch gesondert mit einer Hauswurfsendung über Handlungs-möglichkeiten und Kontaktadressen im Falle eines verdächtigen Fundes informiert.
Der Flugradius der Tigermücke ist mit ca. 200 Metern gering. Die Eier der Asiatischen Tigermücke sind unempfindlich gegenüber Trockenheit und Kälte, so dass Asiatische Tigermücken auch in unserer Region überwintern können. Daher sollten die folgenden Handlungsempfehlungen berücksichtigt werden:
- Wasseransammlungen vermeiden, zum Beispiel durch wöchentliches Leeren von Blumenuntersetzern, Vogeltränken, Grabvasen und durch Reinigen verstopfter Regenrinnen
- Derartige Behälter regelmäßig und gründlich reinigen, um Stechmückeneier zu entfernen (Reinigung mit heißem Wasser, Ausschrubben der Gefäße).
- Unbenutzte Behälter entfernen oder umdrehen, damit sich keine Regenwasseransammlungen bilden (z.B. Gießkannen, Spielzeug)
- Regentonnen mückensicher abdichten (z.B. Mückennetz, Deckel)
Bürgerinnen und Bürger, die auffällige Stechmücken entdecken, können diese Exemplare zusammen mit dem Einsendebogen an das LGL senden:
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Landesinstitut für Tiergesundheit II
Sachbereich TG 6.3
Veterinärstr. 2
85764 Oberschleißheim
Wichtig ist, dass die Stechmücken möglichst im Ganzen versendet und nicht zerquetscht werden. Geeignetes Verpackungsmaterial sind zum Beispiel eine Streichholz- oder Tablettenschachtel, Bonbondosen oder Plastikröhrchen. Die Stechmücken sollten trocken gelagert und versendet, also nicht in Flüssigkeiten wie Alkohol eingelegt werden.