Bildungskonferenz zum Thema KI
Mit dem Thema „Künstliche Intelligenz im Bildungsbereich“ beschäftigte sich die 6. Bildungskonferenz, zu der das städtische Bildungsbüro eingeladen hatte. Über 100 Bildungsakteure und Interessierte trafen sich in der Realschule Schwabach, um Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation in der Bildung zu diskutieren.
Die Konferenz eröffnete mit einem spannenden Vortrag von Prof. Dr. Tina Seufert, Professorin für Lehr-Lernforschung an der Universität Ulm. Sie betonte, wie KI das Lernen revolutionieren kann, indem sie individuelle Lernpfade ermöglicht und Lehrende von Routineaufgaben entlastet. Prof. Seufert hob hervor, dass es entscheidend sei, dass sowohl Lernende als auch Lehrende über grundlegende KI-Kompetenzen verfügen, um die Möglichkeiten der Technologie verantwortungsbewusst nutzen zu können.
In der folgenden Podiumsdiskussion ging es um die Verantwortung beim Umgang mit KI. Mit Professorin Seufert diskutierten Tina Wölfl vom FAU Schöller-Stiftungslehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Jörg Schreiber, der informationstechnischer Berater digitale Bildung und Lehrkraft an der Karl-Dehm-Mittelschule Schwabach ist. Dabei ging es um ethische und soziale Fragen rund um den Einsatz von KI in der Bildung. Und es wurde betont, wie wichtig es ist, sowohl technisches Wissen als auch ein ethisches Bewusstsein zu fördern, um die Entwicklung und Anwendung von KI verantwortungsvoll zu gestalten.
Die Konferenz bot auch praxisorientierte Workshops, in denen Teilnehmende konkrete KI-Tools und deren Anwendung im Schulalltag testen konnten. Etwa das bayerische Projekt „KI@School“, in dessen Rahmen der Einsatz von KI in Grundschulen erprobt wird und auch die Software „sbs@school“, die es Schulen ermöglicht, Chat-GPT und DALL-E effektiv in den Unterricht zu integrieren.
In Fachforen ging es zum Beispiel um KI-Kompetenzen für Bildung und Arbeitswelt oder das Gemeinwohl: Dr. Frank Pelzel von der Bundesagentur für Arbeit berichtete, wie KI in der Berufsorientierung eingesetzt wird und welche Potenziale sie zur Verbesserung von Dienstleistungen bietet. Susanne Grube vom Zukunftsmuseum Nürnberg wiederum regte eine Diskussion über die ethischen Herausforderungen beim Einsatz von generativer KI an und stellte Vermittlungsansätze für außerschulische Lernorte vor.
Praktisch auszuprobieren war auch das Projekt „KIKI – Künstliche Intelligenz in der Kiste“, ein Lernlabor zu KI für Schülerinnen und Schüler mit 25 Stationen. Das Projekt ist eine Kooperation des Schulmuseums Nürnberg mit der FAU-Professur für Didaktik der Informatik und dem FAU-Lehrstuhl für Informatik.
Fazit der Konferenz: KI bietet enorme Chancen für die Zukunft der Bildung. Sie kann nicht nur das Lernen individueller gestalten, sondern auch die Lehrkräfte bei ihrer Arbeit unterstützen. Gleichzeitig dürfen die Herausforderungen nicht außer Acht gelassen – von ethischen Fragestellungen über Datenschutz bis hin zu Fragen der Chancengleichheit. Nur durch eine enge Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen, Technologiefirmen und politischen Entscheidungs-trägern kann sichergestellt werden, dass KI eine positive und gerechte Rolle in der Bildung spielt.