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Pflegestützpunkt geschlossen

Der Pflegestützpunkt ist am Donnerstag, 18. Juli, geschlossen.

Freitag, 17. Mai
von links: Oberbürgermeister Peter Reiß, Herbert Adel und die Staatsministerin Dr. Anna Lührmann bei der Urkunden-Übergabe.
von links: Oberbürgermeister Peter Reiß, Herbert Adel und die Staatsministerin Dr. Anna Lührmann bei der Urkunden-Übergabe.

Mit der weltweiten Auszeichnung der UNESCO wurde die fränkische Wässerwiesennutzung in die „Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ aufgenommen. Um diesen Anlass zu feiern, hatten die Städte Schwabach, Nürnberg und Forchheim sowie der Landkreis Forchheim und die Gemeinde Möhrendorf zu einem gemeinsamen Bürgerfest und Festakt mit Urkundenübergabe eingeladen. Mit der Urkunde ehrte Dr. Anna Lührmann, Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt, alle Organisationen und Menschen, die mit Herzblut diese Tradition aufrechterhalten. „Die Wässerwiesen stellen nachweislich eine jahrhundertalte lebendige Tradition dar“, bekräftigte die Ministerin und lobt den langen Atem und die engagierte Zusammenarbeit der insgesamt sieben Nationen, die letztendlich zum Erfolg des langen internationalen Bewerbungsverfahren führte. Sie betonte zudem die Vielfalt an Wirkungen, die diese Tradition beinhaltet, wie zum Beispiel dem Beitrag zum Klima- und Artenschutz sowie zum Landschaftswasserhaushalt.

Für die Stadt Schwabach nahmen Oberbürgermeister Peter Reiß und als Vertreter der Schwabacher Wässerverbände Herbert Adel die Urkunde entgegen. Peter Reiß würdigte in seinem Grußwort die große Bedeutung, die die Wässerwiesen auch für die Erholungsfunktion der Menschen im Ballungsraum habe: „Ohne die Wässersysteme wären die Wiesen im Rednitzgrund aufgrund der trockenen Sandböden braun und ausgebrannt.

Die geschätzt 200 Kilometer Wässergräben in Nürnberg und Schwabach instandzuhalten, ist eine wirklich respektble Leistung der Landwirte.“

Die Umweltreferentin der Stadt Nürnberg Britta Walthelm betonte die stadtübergreifende Gemeinsamkeit, die mit dieser alten Tradition verbunden ist und bekräftigte, sich weiterhin für die Erhaltung dieser alten Kulturtechnik einzusetzen.

In Franken wird diese traditionelle Kulturtechnik auf vielen hunderten Hektar entlang der Flusssysteme der Rednitz, Regnitz und Wiesent seit Jahrhunderten betrieben. Die fränkische Region ist damit das wahrscheinlich größte zusammenhängende und lebendig gehaltene Bewässerungsgebiet Europas. Zur Förderung der Wässerwiesennutzung führen die Städte Nürnberg und Schwabach unter Federführung des Schwabacher Landschaftspflegeverbandes ein gemeinsames Projekt zum Erhalt der Wässerwiesen und ihrer Lebensräume aus. Das Projekt wird vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert. Denn heute stehen die Wässersysteme vor einer ungewissen Zukunft: Neben dem Strukturwandel in der Landwirtschaft macht den Bauern das Fehlverhalten mancher Besucher auf den Wiesen zu schaffen. Hinterlassenschaften von Hunden verderben das Heu, Trampelpfade durchziehen die Wiesen, die als Liegefläche und Picknickplatz missbraucht werden.

„Da genügen wenige schwarze Schafe, um großen Schaden anzurichten“, so Andreas Barthel vom Schwabacher Landschaftspflegeverband. „Wasser marsch!“ hieß es dann auf den Wässerwiesen bei Reichelsdorf mit Wässerer Jürgen Zwingel und dem Umweltamt der Stadt Nürnberg. Die sehr anschauliche und informative Live-Bewässerung fand großen Zulauf und wurde mit Begeisterung aufgenommen.