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Montag, 24. Februar

Die Ersthelfer-App „TEAM BAYERN Lebensretter“ führt der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Mittelfranken Süd zum 3. März im Rettungsdienstbereich Mittelfranken Süd ein. Zu diesem gehören neben der Stadt Schwabach auch die Landkreise Roth und Weißenburg-Gunzenhausen. Partner bei der Einführung ist der Kreisverband Südfranken des Bayerischen Roten Kreuzes, der die Integrierte Leitstelle (ILS) Mittelfranken Süd betreibt.

Die Lebensretter-App ist eine wichtige Ergänzung der bestehenden Rettungskette. Mit der App werden dort registrierte Ersthelfer in der Umgebung eines Patienten alarmiert, wenn bei diesem der Verdacht auf einen Herz-Kreislauf-Stillstand besteht. So können Laienhelfer und -helferinnen noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit lebensrettenden Maßnahmen beginnen.

„Mit der Einführung der TEAM BAYERN Lebensretter-App gehen wir einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Notfallversorgung in unserer Region. Jeder kann zum Lebensretter werden“, betont Knut Engelbrecht, Stadtrechtsrat der Stadt und Vorsitzender des ZRF Mittelfranken Süd. Peter Gallenmüller, Vorsitzender des Kreisverbandes Südfranken des BRK, ergänzt: „Die App ermöglicht es uns, die wertvolle Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes entscheidend zu verkürzen."

Ein Herz-Kreislauf-Stillstand ist ein medizinischer Notfall, der ohne schnelle Hilfe oft tödlich endet. Im Rettungsdienstbereich Mittelfranken Süd gab es in der Vergangenheit jährlich rund 400 Reanimationen. Doch nur jeder sechste Mensch schaffte es lebend ins Krankenhaus. Denn viel zu selten wird rechtzeitig mit einer lebensrettenden Herzdruckmassage begonnen. Dies würde aber die Überlebenschancen verdreifachen.

Der Rettungsdienst benötigt im Schnitt neun Minuten bis zum Eintreffen am Einsatzort. Die Telefonreanimation durch die ILS leitet bereits Anrufende bei der Reanimation an. Ergänzend sollen nun über die App registrierte Ersthelfer alarmiert werden, die mit einer lebensrettenden Herzdruckmassage beginnen und das therapiefreie Intervall weiter verkürzen können, weil sie sich in unmittelbarer Nähe befinden.

Schirmherren des Projekts sind neben Oberbürgermeister Peter Reiß auch Landrat Ben Schwarz (Landkreis Roth) und Landrat Manuel Westphal (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen). Bei der Vorstellung der App waren sich die drei einig, dass diese ein tolles Mittel ist, um „unkonventionelle Hilfe mit fachlichem Hintergrund zu leisten“ (Schwarz), weil „jede Minute zählt“ (Westphal) und dass „Lebensrettung nicht an Gemeindegrenzen endet“ (Reiß). Marco Henkel, Abteilungsleiter der ILS Mittelfranken Süd, ergänzte: „Wir wollen damit alle ab 18 Jahren erreichen.“

So funktioniert die Ersthelfer-Alarmierung

Alle, die helfen wollen, mindestens 18 Jahre alt sind und einen Erste-Hilfe-Kurs oder eine höher-wertige medizinische Ausbildung absolviert haben, können sich als Ersthelfer registrieren. Die App ist kostenfrei im App Store und bei Google Play erhältlich.

Sobald ein Notruf über einen Herz-Kreislauf-Stillstand eingeht, alarmiert die ILS registrierte Helfer im Umkreis von 400 Metern. Diese geben über die App an, ob sie zum Patienten kommen. Verfügbare Ersthelfer eilen zur Notfallstelle und beginnen mit der Wiederbelebung, wie man sie aus Erste-Hilfe-Kursen kennt.

Die App unterstützt die Helfer durch eine genaue Wegbeschreibung zum Einsatzort und eine anschauliche Darstellung der Wiederbelebungsschritte. Ein eingebautes Metronom gibt den richtigen Rhythmus für die Herzdruckmassage vor. Sobald der Rettungsdienst eintrifft, übernehmen die Profis.

Die TEAM BAYERN Lebensretter-App wird in Bayern noch im Rettungsdienstbereich Bayreuth-Kulmbach (Stadt Bayreuth, Landkreis Bayreuth, Landkreis Kulmbach) eingesetzt. Weitere Leitstellengebiete in Bayern bereiten die Umsetzung der App vor.