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Blattgold

Schon vor 5000 Jahren schlugen die Ägypter Gold so dünn, dass sie damit Götterfiguren, Sarkophage und Mumien vergolden konnten. In Europa ist die Herstellung des Blattgoldes seit der Antike (Römer) bekannt. Im Mittelalter wurde das Handwerk zunächst von Mönchen, dann von selbstständigen Handwerkern ausgeübt. Neben Augsburg ist bald Nürnberg eine der wichtigsten Städte, in denen Blattgold geschlagen wird.

Eine der ältesten Abbildungen eines Goldschlägers stammt aus dem "Ständebuch". Es handelt sich dabei um eine Holzschnittserie von Jost Amman zu Texten von Hans Sachs von 1568.

Herstellung

Die einzelnen Schritte der Herstellung sind über die Jahrhunderte nahezu identisch geblieben, nur der Einsatz von Maschinen kam in einigen Teilen hinzu. Zunächst wird das Gold mit Zusatzstoffen wie Platin, Silber und Kupfer, die für die unterschiedliche Farbe des Blattgoldes verantwortlich sind, geschmolzen. Das geschmolzene Gold wird in Barren (sog. "Zaine") gegossen und diese anschließend zu einem Goldband ausgewalzt.

In kleine Quadarate (sog. Quartiere) geschnitten wird das Band, das zu diesem Zeitpunkt noch die Mächtigkeit von Zeitungspapier hat, in eine sog. Quetsche gelegt. 400 bis 500 kleine Quartiere liegen in der mit einem quadaratischen Buch vergleichbaren Quetsche übereinander. In mehreren Arbeitsgängen wird das Gold nun geschlagen und immer wieder beschnitten, bis es abschließend ein Maß von 8 mal 8 cm und eine Mächtikeit von durchschnittlich nur noch einem zehntausendstel Millimeter besitzt.

Verwendung

Die Verwendungszwecke des Blattgoldes sind vielseitig. Ein Großteil der Schwabacher Produktion wird weltweit exportiert. Seit 2001 sind auch die Türme des Schwabacher Rathauses mit Schwabacher Blattgold belegt. In Europa wird das Blattgold traditionell für die Vergoldung von Kirchen- und Kunstdenkmäler verwendet, heute vor allem für ihre Restaurierung. Des weiteren findet es in der Buchbinderei, bei der Porzellan- und Glasherstellung sowie im medizinischen Bereich Verwendung.

Urheber

Urheberinformationen:

Foto: LIM1