Die Bahnhofstraße ist das Eintrittstor zur Altstadt. Um dieses Eintrittstor künftig attraktiver gestalten zu können und die Verbindung zwischen Altstadt und Bahnhof zu stärken, hat der Stadtrat auf Vorarbeit des Baureferats beschlossen, die Bahnhofstraße zum sogenannten "Sanierungsgebiet" zu erklären. Dies ist eine formale Voraussetzung dafür, dass die Stadt Mittel aus staatlichen Förderprogrammen für die Stadtsanierung erhalten kann. Damit soll in dem rund 16,3 Hektar großen Gebiet, das sich vom Rand der Altstadt über die Bahnhofstraße bis jenseits des ehemaligen Bahnareals südlich der Angerstraße erstreckt mehr Wohnqualität und attraktivere Gewerbe- und Arbeitsflächen geschaffen werden.
Es wurden fünf verschiedene Entwicklungsbereiche herausgearbeitet und Entwicklungsziele formuliert. Für das Markgrafenareal ist eine vollständige städtebauliche Neuordnung geplant. Vorgesehen ist hier ein Nutzungsmix aus Verwaltung, Kultur, Einzelhandel und Wohnen. Die Bandbreite der Möglichkeiten soll ein städtebaulicher Ideenwettbewerb aufzeigen, mit dessen Vorbereitung ab sofort begonnen wird. Außerdem ist für die Bahnhofstraße entsprechend ihrer Lage als Stadteingang und Hauptverbindungsachse zur Altstadt eine Erneuerung und Aufwertung vorgesehen. Auf dem angrenzenden RIBE-Areal sollen die laufenden und im Stadtbild bereits sichtbaren Umstrukturierungsprozesse begleitet und unterstützt werden. Gleiches gilt für das Baywa-Gelände. Im Bereich der Eilgutstraße ist auf den frei gewordenen Bahnflächen eine Ansiedlung von öffentlichen Einrichtungen und Infrastrukturen ebenso denkbar, wie eine gewerbliche Nutzung. Der zugehörige Rahmenplan kann hier eingesehen werden.
Der für alle beschrieben Bereiche erforderliche Planungsprozess steht noch ganz am Anfang. Die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Fördermitteln soll die Umsetzung ankurbeln und erleichtern. Konkret heißt das: Innerhalb der nächsten 15 Jahre will die Stadt Schwabach rund 2,5 Millionen in das Areal investieren, dazu kommt die staatliche Förderung in Höhe von bis 60 Prozent der förderfähigen Kosten. So steht ab 2018 den Hauseigentümern im Gebiet das aus der Altstadt bekannte Fassadenprogramm zur Verfügung. Auskünfte dazu erteilt Frau Meyer im Stadtplanungsamt unter der Tel. Nr. 860-533.
Bei der Programmumsetzung erlangen so genannte Schlüssel- oder auch Leuchtturmprojekte besondere Bedeutung für die Stadtentwicklung. Durch sie werden kräftige Impulse für das Quartiersleben und -image gegeben, und sie entfalten Signalwirkung für Atmosphäre und Stimmung im Stadtteil. Im Vorgriff auf die förmliche Festlegung zum Sanierungsgebiet konnte bereits die Sanierung der denkmalgeschützten Friedenskirche, Wallenrodstraße 1 als Leuchtturmprojekt im Rahmen des Fassadenprogramms durch das Förderprogramm Stadtumbau West unterstützt werden. Die denkmalgeschützte im Jugendstil erbaute Kirche wurde 2013 saniert und als Veranstaltungsraum umgenutzt. Ihre Fassade wurde dem historische Vorbild entsprechend wieder hergestellt. Als weiteres Leuchtturmprojekt wurde im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung die denkmalgeschützte Lagerhalle in der Walpersdorfer Straße ins Gespräch gebracht.