„Ich möchte am liebsten, dass alle Gäste, die Deutschland bereisen und sich Nürnberg und München anschauen, auch nach Schwabach kommen, um sich unsere schöne Stadt anzusehen und da muss es natürlich möglich sein, auch in der Innenstadt Informationen zu bekommen, wie das mit der Blattgoldschlägerei so geht." So formulierte der Schwabacher Gastronom Rudi Nobis, der privat die Errichtung der Goldschlägerschauwerkstatt in der Innenstadt initiiert und durchgeführt hat, bei der Eröffnung.
Jahrhundertealte Tradition
Die Blattgoldschlägerei hat in Schwabach eine jahrhundertealte Tradition, wobei der Arbeitsablauf seither nahezu identisch geblieben ist. Erst in neuerer Zeit erleichtern Maschinen die Arbeit in einigen Bereichen. Die lebensecht nachgestellte „Schauwerkstatt" verdeutlicht hinter einem Schaufenster die einzelnen Produktionsschritte vom Goldbarren zum hauchdünnen Blattgold sowie auch das Beschneiden und Verpacken.
Die Exponate der Werkstatt stammen zu einem Großteil aus den ehemaligen Goldschlägereien Willi Eckert und Albert Pfister. Das Schöne an dieser Schauwerkstatt ist: Zu besonderen Gelegenheiten wird dort auch noch tatsächlich von einem Goldschlägermeister Gold geschlagen - etwa am Bürgerfest, zur Kirchweih oder während des Weihnachtsmarktes.
Henriette und das goldene Ei
Direkt nebender Schauwerkstatt, die in der Nähe von Marktplatz und Fußgängerzone situiert ist, haben die beiden Teile der unlösbaren philosophischen Frage: „Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?" ihren Platz gefunden.
Henriette, das Huhn des Schwabacher Bildhauers Clemens Heinl sowie das vergoldete Riesen-Ei, gespendet von der Goldschlägerinnung, verweisen beide auf eine weitere Schwabacher Besonderheit: Die beiden berühmten Eier-Sammlungen im Schwabacher Stadtmuseum. Und so versteht sich auch die Goldschläger-Schauwerkstatt: Als „Hingucker für alle, die wenig Zeit haben. Die großen Führungen finden dann in unserem Museum statt", erklärt Nobis.