Der kleine Stadtteil, der nördlich der Schwabach liegt, hieß um 1400 „auf dem Pintzeich“.
Es wird angenommen, dass die Bezeichnung „Pinzich“ vermutlich von Binze, einem härteren Grasgewächs, abgeleitet wurde, das hier wuchs. Es war ein zunächst spärlich besiedelter Bereich innerhalb der Stadtmauer, dessen Bevölkerung zwischen 1410 und 1530 anwuchs, bedingt durch die damalige Landflucht, die durch die Niederschlagung des Nürnberger Handwerker-Aufstands von 1348/49 ausgelöst wurde. Nicht wenige ausgewiesene Handwerker aus Nürnberg fanden in Schwabach Aufnahme.
Den Untergrund des Pinzenberg bildet Buntsandstein, eine feinkörnige helle und leicht zerreibare Gesteinsart, die das Ausgraben von unterirdischen Stollen und Kellern relativ leicht macht. So wundert es nicht, dass es im 16. Jahrhundert auf dem Pinzenberg den Nachweis von 16 Sommerkellern gibt.
Nötig waren sie zur Lagerung von Bier bzw. dessen Aufbewahrung während des Gärprozesses. Denn vor der Erfindung der Kühlmaschinen blieb den Bierbrauern nichts Anderes übrig, als das Bier in Kellern zu vergären und zu lagern. Die in den quarzhaltigen Blasensandstein getriebenen Felsenkeller, die vor allem am Pinzenberg, aber auch an der Boxlohe anzutreffen sind, weisen eine konstante Temperatur von 10 Grad Celsius auf. Sie sind also für die Lagerung von Bier und Lebensmitteln bestens geeignet.
Festzustellen bleibt auch, dass die darüber liegenden Hauseigentümer nicht identisch mit den Kellerbesitzern gewesen waren.
Das Kellernetz reicht über mehrere Etagen und ist etwa 18 Kilometer lang. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es vielfach als Luftschutzkeller genutzt. Die Keller können Sie in einer Führung besichtigen.