Am 04.12.2019 hat der Umwelt- und Verkehrsausschuss grundsätzlich zugestimmt, ein Mobilitätskonzept für die Stadt Schwabach konkret anzugehen. Am 24.07.2020 hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, einen Mobilitätsplan zu erstellen.
Zielsetzung des Mobilitätsplans
So läuft die Erstellung des Mobilitätsplans
So können sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen
Um die Verkehrsinfrastruktur auf die zukünftigen Anforderungen auszurichten und Haushaltsmittel zielgerichtet einzusetzen, ist eine strategische Planung erforderlich. Die strategische Verkehrsplanung für die nächsten Jahre soll nicht mehr nur überwiegend auf den motorisierten Individualverkehr (MIV) ausgerichtet sein, sondern vor allem auch die umweltfreundlichen Verkehrsarten betrachten und in den Mittelpunkt stellen.
Ein Mobilitätsplan ist dient dazu, eine gesamtstädtische, auf breit diskutierten und abgestimmten Zielen basierende zukunftsfähige Grundlage für die Verkehrsplanung der nächsten Jahre zu entwickeln und damit eine umweltfreundliche Mobilität im Sinne des Klimaschutzes zu fördern. Sektorale Teilkonzepte und lokal begrenzte Untersuchungen müssen zusammengeführt werden. Die bestehenden Verkehrsprobleme müssen ganzheitlich betrachtet und unter der Maßgabe noch festzulegenden Ziele und unter Abwägung von Alternativen und der Auswirkungen gelöst werden.
Eine umweltverträgliche Mobilität ist eine wichtige Voraussetzung um, gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse zu erhalten oder zu schaffen, die Lebensqualität in Schwabach zu verbessern und eine lebenswerte und nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.
1. Grundsätzliche Zielsetzung
Im Mobilitätsplan werden Wege und Maßnahmen aufgezeigt,
- umweltfreundliche Verkehrsarten wie Fußgängerverkehr, Radverkehr, ÖPNV und neue Mobilitätsformen attraktiv zu machen und besonders zu fördern,
- den Motorisierten Individualverkehr (MIV) und seine negativen Umweltauswirkungen wie Lärm und Abgasemissionen zu senken und so die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen und einen Betrag zum Klimaschutz zu leisten,
- die in Schwabach vorhandenen Verkehrsprobleme entsprechend den noch im Detail zu konkretisierenden verkehrlichen Zielen zu lösen,
- die Erreichbarkeit Schwabachs als attraktiven Wirtschaftsstandort zu sichern.
Die Planung soll
- in einem umfassenden, mehrstufigen Beteiligungsprozess mit dem Stadtrat, Bürgern, Interessenverbänden, Institutionen, Fachleuten und den beteiligten Ämtern und Behörden abgestimmt werden,
(Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie müssen je nach Lage Beteiligungsformen gewählt werden, die das Infektionsrisiko für alle Beteiligten geringhalten). - in den gesamtstädtischen Stadtentwicklungsprozess eingebettet werden,
- die Erkenntnisse aus verschiedenen bestehenden Verkehrsgutachten zur Bauleitplanung und sektorale Teilkonzepte (Radkonzeption, Elektromobilitätskonzept, Parkraumkonzept) zusammenführen und bei Bedarf weiterentwickeln,
- innovative Ideen und Ansätze aufzeigen,
- alle Verkehrsarten umfassen, multimodal und intermodal angelegt sein,
- modellartig verschiedene Szenarien, Maßnahmen, Maßnahmenpakete betrachten und bewerten,
- die verkehrlichen und finanziellen Wirkungen konkreter Maßnahmen und Maßnahmenpakete aufzeigen und dabei auch Wechselwirkungen betrachten.
2. Vorgehensweise
Der Prozess der Erstellung des Mobilitätsplanes in drei Phasen erfolgen:
- Phase 1: Grundlagenermittlung/Wissensvermittlung
- Phase 2: Zielsetzung/Handlungsansätze
- Phase 3: Maßnahmenkonzepte/Mobilitätsplan
Die unten stehende Abbildung Ablaufplan verdeutlicht die Abfolge der Arbeitsschritte. In der Vorlage für den Stadtrat vom 24.07.2020 sind die Schritte beschrieben.
Die untenstehende Abbildung Beteiligungsprozess zeigt die Akteure und das Zusammenspiel.
Die Erstellung eines Verkehrsmodells ist derzeit in Arbeit. Im Sommer 2022 wird mit dessen Fertigstellung gerechnet. Das intermodale Verkehrsmodell ist notwendig, um im Rahmen des Mobilitätsplanes die Wirkung von Maßnahmen überprüfen und vergleichen zu können.
3. Bürgerbeteiligung
Mit der Arbeit am Mobilitätsplan kann schon vor der Fertigstellung des Verkehrsmodells begonnen werden. Einige Schritte der Bürgerbeteiligung wurden vorab ohne den für die weitere Planung erforderlichen externen Gutachter angegangen.
Dazu haben folgende Veranstaltungen stattgefunden, die Sie unter den Links nochmal nachsehen können:
- Donnerstag, 29. April, 19 Uhr: Auftaktveranstaltung
- Donnerstag, 6. Mai, 19 Uhr: Impulsvortrag Robert Follmer (Infas): Potentiale für eine ökologischere Mobilität
- Dienstag, 8. Juni, 19 Uhr: Bestandsaufnahme „Wo drückt der Schuh ?“
- Donnerstag, 17. Juni, 19 Uhr: Impulsvortrag Wolfgang Aichinger (Agora Verkehrswende): „Öffentliche Räume als Ressource in der Stadt und Verkehrsplanung, Umgang mit Flächenkonkurrenz“
- Montag, 12. Juli, 19 Uhr: Zieldiskussion „Wo wollen wir hin ?“
Abweichend von dem ursprünglichen Ansatz, konnten Corona-bedingt Veranstaltungen zunächst nur im Inernet übertragen d.h. gestreamt durchgeführt werden. Eine begrenzte Anzahl von Bürgerinnen und Bürger konnte zu den Veranstaltungen am 08.06.2021 (Bestandsaufnahme) und am 12.07.2021 (Zieldiskussion) in den Markgrafensaal kommen. Auf die begrenzten Plätze konnten sich Interessierte Bürgerinnen und Bürger mit einer kurzen Erläuterung ihres Engagement und ihrer Motivation bewerben. Im Streaming war es auch möglich, im LiveChat Fragen zu stellen sowie Hinweise und Anregungen zu geben.
Fragen sowie Hinweise und Anregungen zum jeweiligen Thema der Veranstaltung konnten bis zum 18.07.2021 über ein Online-Formular eingereicht werden. Die eingegangenen Anregungen werden geprüft und dokumentiert. Sie fließen in den Planungs- und den Entscheidungsprozess ein.
Bis 18. Juli konnten Schwabacherinnen und Schwabacher in neun Fragen ihre Meinung abgeben. Hier finden Sie die Ergebnisse, die Sie auch als PDF herunterladen können:
Online Umfrage - Ergebnisse
4. Literatur
Zur Einstimmung in die Thematik und als vorbereitender Lesestoff wird auf folgende externe Seiten verwiesen.
Heinrich Böll Stiftung - kommunale Verkehrswende
insbesondere:
Fakten nachhaltige Mobilität
Praxis Kommunale Verkehrswende Ein Leitfaden
insbesondere:
Ein anderer Stadtverkehr ist möglich
Neue Wege in die Verkehrswende
Öffentlicher Raum Factsheet
Parkraummanagement lohnt sich
Fachinformationen - Urbane Mobilität und ländlicher Verkehr Evolution der Mobilität ADAC-Studietudie